Querschnitt durch Martin Rufs Schaffen

  13.09.2019 Frick

Kunst-Ausstellung in der Galerie Artune

Ab dem kommenden Wochenende werden ausgesuchte Werke von Martin Ruf (1935–2011) in der bewohnten Galerie Artune in Frick ausgestellt.

Seit den Sechzigerjahren hat Martin Ruf im Kunstleben des Kantons Aargau eine wichtige Rolle gespielt, war in den Jahresausstellungen des Kunsthauses und in vielen Galerieausstellungen regelmässig präsent. Martin Ruf erhält in den Jahren 1971– 1973 das Eidgenössische Kunststipendium für sein plastisches Schaffen und die Farbstiftzeichnungen.

Ruf, Sohn eines Dachdeckers und Holzschindelmachers, wuchs in Wiedlisbach auf und kam schon früh mit handwerklichen Arbeiten als Hilfskraft bei der Schindelherstellung im Winter in Berührung. Er schloss zuerst eine Lehre als Goldschmied ab und bildet sich danach in Wettingen zum Primarlehrer aus. An der Kunstgewerbeschule Zürich erwirbt er 1968 das Zeichenlehrerdiplom und gibt Zeichenunterricht in Wohlen, und ab 1973 bis zu seiner Pensionierung 1996 an der Neuen Kantonsschule in Aarau. Dank seinem grossartigen zeichnerischen Können führt er in den 60er Jahren ausgezeichnete naturwissenschaftliche Arbeiten von Pflanzen und Tieren aus. Nach der Kunstgewerbeschule entstehen plastische Arbeiten in Gips und Polyester sowie die grosse Eisenplastik beim Gemeindehaus Wohlen. Ab 1973 bis zu seinem 50. Altersjahr arbeitet Martin Ruf mit Blei- und Farbstift, es entstehen einige hundert Arbeiten auf Papier. Eine kurze Phase mit grossformatiger Ölmalerei wird abgelöst durch Reliefs aus geschliffenen Spanplatten.

Handwerkliche Präzision
Ab 1994 entsteht der zweite Hauptteil seines Lebenswerks. Perfekt verarbeitete Massivholzobjekte von grossem Formenreichtum, in vielen Farbschichten lasierend eingerieben. Handwerkliche Präzision ist ihm selbstverständlich. In seinen letzten Lebensjahren hat Martin Ruf nicht mehr ausgestellt, aber bis zuletzt künstlerisch gearbeitet. Aus dem rötlichen Herznacher Erzstein hat er archaische Köpfe herausgehauen, aus dünnem Sperrholz filigrane Gitterflächen gesägt. Martin Ruf hat ein vielseitiges, grossartiges, künstlerisches Werk hinterlassen. Er vereinte eine grosse Fantasie mit einem sehr guten Blick für die Ästhetik und grossem handwerklichem Können. (mgt)

Vernissage: Samstag, 14. September, 16 bis 18 Uhr; Führung mit Hans Böller (Nachlassverwalter): Donnerstag, 19. September, 18 bis 20 Uhr; Finissage: Donnerstag, 26. September, 18 bis 19 Uhr, anschliessend Konzert: 19.30 Uhr: Johanna Schneider (vocal) und Laia Genc (piano), Jazz und Soul der absoluten Spitzenklasse. Artune, Panoramaweg 29, 5070 Frick


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