Nicht nur der Rheinfall begeisterte

  20.09.2019 Stein

Vereinsreise des Frauenturnvereins Stein

Als sich 20 Turnerinnen vom Frauenturnverein Stein am Bahnhof Bad-Säckingen versammelten, hätte man meinen können, es wäre schon Herbst. Der Nebel, später Hochnebel, hielt sich hartnäckig, was sich beim Wandern angenehm auf die Temperatur auswirkte. Mit der Deutschen Bahn fuhren sie ostwärts zum ersten Ziel Rheinfall. Da der Rhein ordentlich Wasser führte, konnten die Steinerinnen das imposante Wasserschauspiel richtig bestaunen. Die Wanderung ging auf der linken Seite des Wasserfalls weiter. Weil man ihn meistens von vorne betrachtet, ergab dies für viele eine ganz neue Perspektive. Rheinaufwärts führte der Weg nach Schaffhausen. Dort wurde das Wahrzeichen der Stadt, der Munot, besucht. Er wurde im 16. Jahrhundert erbaut und diente nur 1799 einmal zur Verteidigung. Im Turm wohnt der Munotwächter. Er läutet jeden Abend um 21 Uhr das Munotglöcklein. Er ist auch zuständig für die Pflege der Damhirsche im Festungsgraben. Die Wanderung ging weiter nach Büsingen auf deutschem Hoheitsgebiet. Mit der Fähre wurde die Reisegesellschaft dann ans andere Ufer gebracht. Als die Gruppe wieder losmarschierte stand die Sonne in voller Pracht am blauen Himmel. Der Wanderweg verlief weiter dem Rheinufer entlang, vorwiegend durch den Wald. Das war ideal, stieg die Temperatur jetzt doch merklich an. Nach knapp zwei Stunden erreichten sie Diessenhofen. Bald war das Schiff in Sicht, mit dem sie bis Stein am Rhein fuhren, wo auch das Hotel bezogen wurde. Am Sonntag nach dem Frühstück führte der Weg im Städtchen vor ein Haus. Plötzlich öffnete sich die Türe und Amalia Ida Graf aus dem 19. Jahrhundert trat heraus. Sie war eine Krämerin aus jener Zeit und war auch so gekleidet. Sie zeigte ihr Schrankgestell aus Holz mit kleinen Schubladen. Dieses Gestell trug man mit zwei Trageriemen am Rücken, wie heute den Rucksack. Die Schubladen enthielten Kurzwaren wie Knöpfe, Merceriewaren, Hosenträger und andere Kleinigkeiten. Grössere Waren konnte man bei der Krämerin bestellen, wenn sie auf Tour war. Sie zeigte den Fricktalerinnen ebenfalls einige wichtige Gebäude aus vergangener Zeit. So das Bürgerasyl, wo seit der letzten Renovation rollstuhlgängige Wohnungen zur Verfügung gestellt werden.

Als die Turnerinnen in einer Gasse liefen traten, öffnete sich über ihnen ein Fenster. Eine zweite Schauspielerin und die Reiseführerin demonstrierten jetzt, wie in früheren Zeiten so ein Verkauf von Haus zu Haus von statten ging und nebenbei der Dorfklatsch verbreitet wurde. Bald wurde es Zeit sich zu verabschieden. Bei schönstem Sonnenschein fuhren sie mit dem Schiff nach Konstanz. Der Aufenthalt in Konstanz wurde zum Bummeln genutzt oder um ein feines Dessert zu geniessen. Pünktlich brachten uns die SBB und die DB wohlbehalten nach Bad-Säckingen zurück. (mgt)


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