Mit Postauto zur Schule, aber nicht aus Eiken

  13.09.2019 Eiken

Seit Beginn des neuen Schuljahres gehen alle 7.-, 8.- und 9.-Klässler aus Eiken in Frick in die Oberstufe. In einem Brief ans Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) beanstandet eine Mutter nun, dass Zug- und Buslinien zu wenig auf die Schulzeiten abgestimmt sind.

Simone Rufli

EIKEN/FRICK. Das Postauto verkehrt zwischen Eiken und Frick einmal pro Stunde. Abfahrt ab Eiken Post ist um 06:23 und dann wieder um 07:23 Uhr. Das eine ist für den Schulbeginn um 07:20 zu früh, das andere zu spät. Bleibt der Zug: der fährt in Eiken um 06:52 ab und trifft fünf Minuten später um 06:57 in Frick am Bahnhof ein. Einige Schülerinnen und Schüler kommen denn auch mit dem Zug aus Eiken, andere bewältigen den Weg mit dem Velo. Wer auf den Zug setze, habe – je nach Adresse und Weg zum Bahnhof – gerademal eine Viertelstunde Zeit zum Mittagessen, schreibt eine Eiker Mutter, die sich bei der NFZ gemeldet hat. Denn um 12:52 fährt der Zug von Eiken weg, trifft um 12:56 in Frick ein, Schulbeginn ist um 13:20 Uhr.

Brief an den Kanton
Mit dem Wunsch nach einer zusätzlichen Verbindung hat sich die Mutter nun in einem Brief an das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) gewandt. Jürg Bitterli, von der kantonalen Angebots-Planung ÖV bestätigt auf Anfrage der NFZ den Eingang des Briefes aus Eiken. «Das Antwortschreiben mit Kopie an den Gemeinderat und die Schulleitung befindet sich auf dem Weg nach Eiken», so Bitterli. Darin, so Bitterli, rate man der Frau, sich mit ihrem Anliegen an die zuständige Person im Eiker Gemeinderat zu wenden und auch bei der Schulleitung in Frick vorstellig zu werden. Bitterli betonte aber auch, dass der Kanton Inputs aus der Bevölkerung zu Verbesserungen im ÖV-Angebot offen gegenübersteht. «Es ist aber so, dass wir die Fahrplan-Planung fürs 2021 schon abgeschlossen haben.» Frühestens für 2023 könnten weitere Anliegen berücksichtigt werden.

«Mit dem versetzten Stunden-Takt von Bahn und Postauto, ist Eiken an sich recht gut eingebunden», findet der ÖV-Planer und er meint auch, dass man Oberstufenschülern beim Schulweg mehr zumuten dürfe als Primarschülern. Gerade wenn, wie im Fall der Oberstufe Frick, ein Mittagstisch-Angebot bestehe. Am 19. September treffen sich Vertreter der Abteilung ÖV-Planung mit der Arbeitsgruppe öffentlicher Verkehr von Fricktal Regio (Repla) zu einer Sitzung. Auf diesem Weg werde auch die Repla vom Brief aus Eiken Kenntnis erhalten, so Bitterli.

«Geringe Chancen»
Wie der Fricker Gemeindeschreiber Michael Widmer auf Anfrage erklärt, hat man auf der Gemeinde in Frick weder Kenntnis von dem Brief aus Eiken noch gebe es andere Beanstandungen im Zusammenhang mit dem Schulweg. «Bezirksschüler aus Eiken kommen seit Jahrzehnten nach Frick in die Oberstufe. Neu ist nur, dass jetzt alle Oberstufenschüler aus Eiken nach Frick zur Schule müssen.» Die Chance, dass Eiken in absehbarer Zeit eine zusätzliche Bus-Linie nach Frick erhält, mit spezieller Abstimmung auf die Schulzeiten, erachtet Widmer als sehr gering. Wegen der Kosten einerseits, vor allem aber, weil der Fahrplan auch auf die Wünsche der Pendler in Richtung Basel, Zürich und Aarau Rücksicht nehmen müsse.


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