Lagerhaus hat nicht für alle Platz

  19.09.2019 Kaisten, Schule

Die beschränkte Bettenanzahl im Skilager sorgt für Diskussionen

Bei der Schule Kaisten wurde der Anmeldemodus für das Skilager geändert. Als erstes kommen die Fünft- und Sechstklässer zum Zuge. Das stösst bei einigen Eltern von Viertklässlern auf Unverständnis und Enttäuschung. Um alle angemeldeten Kinder ins Lager 2020 mitnehmen zu können, sucht die Schulpflege nun nach einer Lösung.

Susanne Hörth

Das Skilager 2020 der Schule Kaisten wirft einen negativen Schatten voraus. Zumindest bei einigen Eltern der Viertklässler. Denn nicht allen 19 Mädchen und Buben, die sich aus beiden vierten Klassen angemeldet haben, steht auch ein Platz zur Verfügung. 5 Plätze in dem mit 55 Betten ausgestatteten Lagerhaus auf der Bettmeralp fehlen. «Jetzt soll das Los entscheiden, wer von unseren Kindern gehen darf», äusserte sich eine enttäuschte Mutter am vergangenen Donnerstag gegenüber der NFZ. Auch andere Eltern reagierten frustriert.

Ein ebenfalls am Donnerstag stattgefundenes Gespräch zwischen Schulpflege und Schul-Gemeinderat resultierte darin, dass die für letzten Freitag vorgesehene Verlosung sistiert wurde. «Wir suchen das Gespräch mit den Eltern», erklärte Schulpflegepräsident Lukas Rehmann auf Anfrage der NFZ. Er betonte aber auch: «Früher war der Eingang der Anmeldungen ausschlaggebend. Damit alle Kinder an unserer Schule während ihrer Primarschulzeit mindestens zweimal die Chance haben, an einem Skilager teilzunehmen, wurde dieses Jahr der Anmeldemodus geändert. Neu ist die Priorisierung bei den Fünftund Sechstklässler.» Viele Gemeinden würden gar kein solches Lager mehr anbieten. Für die daheimgebliebenen Kinder findet parallel zu den Lagertagen eine stufenübergreifende Projektwoche in der Schule Wuermatt statt.

Keine überzeugende Alternative
Darauf angesprochen, warum angesichts des schon im diesjährigen Lager bestehende Problems – drei angemeldete Viertklässler mussten aufgrund der beschränkten Bettenzahl daheim bleiben – nicht nach einem grösseren Lagerhaus gesucht wurde, meint Rehmann: «Grössere Lagerhäuser wurden geprüft. Für ein Skilager sind ja nicht nur die Anzahl Betten relevant, sondern auch die gebotene Infrastruktur – Lage der Bahnen, Pistenvielfalt, Schneesicherheit, Bahntarife und so weiter.» Es habe keine überzeugende Alternative gefunden werden können. Deshalb habe die Schule entschieden, wie in den letzten Jahren die Teilnehmerzahl zu beschränken, um ein Lager anbieten zu können, bei welchem Anfänger wie auch Fortgeschrittene profitieren können. «Anhand der Schülerprognosen gehen wir auch davon aus, dass das bisherige Lagerhaus bald für alle genügt.»

Kosten waren nicht entscheidend
Der Schulpflegepräsident spricht damit auch die Kosten an. Aktuell beträgt der Elternbeitrag für ein Kind 260 Franken. Die Gemeinde übernimmt mit rund 13 000 Franken die Differenz zu den Gesamtkosten. Ein grösseres Haus würde den Elternbeitrag in die Höhe treiben. Vor allem dann, wenn das Lagerhaus nicht ausgelastet ist, erklärt Rehmann.

Er betont aber auch, dass der Schule ein gutes Miteinander sehr wichtig sei. Deshalb prüfe man nun als möglichen Lösungsansatz die zusätzliche Miete einer Wohnung in der Nähe des Lagerhauses. Fünf der Leiter würden dann hier übernachten. Das wurde am gut besuchten, kurzfristig anberaumten Elternabend von Montag auch mitgeteilt. Es war ein emotionaler Abend für alle Beteiligten: Schulverantwortliche, Lagerleitung und Eltern der Viertklässler. Die Stimmung schwankte zwischen Enttäuschung und Verständnis. Wie geht es nun weiter? Darauf Lukas Rehmann: «Am kommenden Freitag wird die ausgewählte Lösung den Eltern kommuniziert.»


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