Geringes Interesse am Besitz des Circus Nock

  17.09.2019 Oeschgen

Viele Gläubiger werden leer ausgehen

Rund 50 Gläubiger machten bisher Forderungen gegenüber der konkursiten Circus Nock AG geltend. Kaum ein Viertel der Forderungen wird aus dem Erlös der Konkursmasse ausbezahlt werden können, wie der zuständige Konkursbeamte auf Anfrage bestätigt.

Simone Rufli

Die Hiobsbotschaft vom Aus des Circus Nock erreichte die Öffentlichkeit am 10. Mai 2019. Drei Tage später, am 13. Mai, hatte das Bezirksgericht Laufenburg den Konkurs über den ältesten Zirkus der Schweiz eröffnet. Die Aufgabe des Konkursamts Brugg war es in der Folge, eine Liste zu erstellen, mit allen verwertbaren Gegenständen und liquiden Mitteln, die sich zum damaligen Zeitpunkt im Besitz der Circus Nock AG befanden. Als nächstes folgte der Schuldenruf im kantonalen Amtsblatt.

Der Ruf richtete sich an alle Personen, die Forderungen gegenüber der Circus Nock AG geltend machen wollen, die sogenannten Gläubiger. Sie sollten sich bis zum 5. August beim Konkursamt Brugg melden. «Ein Richtwert», wie der zuständige Konkursbeamte Patrick Ammann nun auf Anfrage der NFZ erklärt, denn bis zum Ende des Konkursverfahrens können sich Gläubiger immer noch melden. «Wir warten noch auf ein paar definitive Forderungseingaben.» Versicherungen und andere Firmen müssten zuerst eine Revision der ganzen Buchhaltung machen, bevor sie ihre definitive Forderung einreichen könnten. «Dazu brauchen sie Zeit», weiss Ammann.

Nur ein kleiner Teil kann beglichen werden
Aufgabe des Konkursamtes ist es, die Forderungen zusammenzustellen und in Kategorien einzuteilen. Gewisse Forderungen geniessen oberste Priorität, andere kommen an zweiter oder dritter Stelle. Genaue Angaben zur Höhe der Forderungen wollte Ammann nicht machen, Schätzungen in der Grössenordnung von rund einer halben Million Franken bestätigte er aber. Und er sagt auch: «Ein Fünftel, maximal ein Viertel aller Forderungen werden aus dem Verkauf des Besitzes der Circus Nock AG beglichen werden können. Alle anderen Gläubiger erhalten Verlustscheine einer Firma, die es nicht mehr gibt.» Mit anderen Worten: Der grosse Teil der Gläubiger wird leer ausgehen.

Wie viel Geld durch den Verkauf der Gegenstände im Besitz der AG letztlich eingenommen werde, hänge davon ab, ob sich Interessenten fürs Zelt und die zahlreichen Fahrzeuge finden. «Ich rechne nicht mit einem Ansturm auf die Sachen», sagt Ammann. Mannschaftsbus, Anhänger, Wohnwagen, vieles sei alt bis uralt. Private hätten wohl Mühe zu erreichen, dass die Fahrzeuge noch länger für den Verkehr zugelassen würden. Allenfalls könnten solche Wagen auf einem Campingplatz oder auf einem privaten Grundstück stationär Verwendung finden, «aber auch da müssen sich zuerst Interessenten finden», gibt der Konkursbeamte zu bedenken.

Regelmässiger Kontakt mit Familie Nock
Mit der Familie Nock stehe er regelmässig in Kontakt. Wann das Liquidationsverfahren stattfindet, konnte Ammann noch nicht sagen. Sicher ist, dass es im Winterquartier der Familie Nock in Oeschgen stattfinden wird, dort wo das zu verkaufende Hab und Gut lagert.


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