Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigung abbauen

  20.09.2019 Fricktal

Auch Fachkräftemangel kann entschärft werden

Vorurteile in Teams können beeinträchtigte Menschen genauso von der Arbeitswelt ausgrenzen, wie Treppenstufen vor dem Arbeitsplatz. Die iPunkt-Denkpause vom Mittwoch zeigte Personalverantwortlichen auf, wie man Barrieren im Arbeitsumfeld systematisch angeht.

In den kommenden 10 Jahren werden wesentlich mehr Menschen altersbedingt den Arbeitsmarkt verlassen als junge nachrücken. Eine erfolgreiche Personalpolitik schöpft das inländische Fachkräftepotenzial aus, indem sie auf alle Gruppen von Arbeitskräften baut.

Chancen bieten sich Personalverantwortlichen in der Gestaltung eines Arbeitsumfelds, in dem sich Erwerbstätige mit Behinderung oder einer gesundheitlichen Beeinträchtigung wertschöpfend einbringen können und dem Unternehmen als Fachkräfte erhalten bleiben. Genau hier setzt die gemeinnützige Organisation Impulse mit Sitz in Basel an: Mit dem Label iPunkt unterstützt Impulse Unternehmen, Barrieren im Arbeitsumfeld zu erkennen und systematisch anzugehen und zeichnet sozial engagierte Unternehmen aus. Der Anlass «iPunkt-Denkpause» vom Mittwochabend im Saldome Saline Riburg in Rheinfelden zeigte in inspirierender Umgebung Optionen für ein inklusives Arbeitsumfeld auf. Menschen mit Behinderung, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Fachpersonen gaben den 100 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Organisationen der Behindertenhilfe ihre Erfahrungen und mögliche Ansätze weiter.

Wo ein Wille ist…
Bei den Gesprächen wurde aufgezeigt, welche Handlungsfelder ein Unternehmen optimieren kann, damit sich Menschen mit Behinderung wertschöpfend einbringen können. Ohne Commitment der Geschäftsleitung, wird es schwierig, im Personalmanagement der Führungs- und Teamkultur chancengerecht zu handeln. Tanguy Quartenoud, HR-Bereichsleiter erklärte die Sicht der Schweizer Salinen AG: «Als regionaler Arbeitgeber nehmen wir unsere unternehmerische Sozialverantwortung wahr, indem wir die Chancengleichheit im Arbeitsmarkt für Menschen mit einer Behinderung gewährleisten und so Vorurteile abbauen. Unsere Mitarbeitenden tragen diese Werthaltung mit und stärken so unser soziales Engagement bei der Arbeitsplatzerhaltung und der beruflichen Reintegration. Das Label iPunkt verleiht unserem sozialen Engagement nun ein Gesicht.» Prof. Nils Jent, Direktor für Angewandte Forschung der Universität St. Gallen, ergänzte, dass es bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung im Arbeitsmarkt es nicht um Zahlen oder Statistiken gehe, sondern um einen Wertewandel. In den Köpfen von Arbeitgebenden werde beispielsweise Behinderung automatisch mit Minderleistung und Zusatzkosten verknüpft – hier brauche es vermehrt ein Ressourcenorientiertes Denken.

Gemeinsam für die Inklusion
Die iPunkt-Denkpause wurde von der gemeinnützigen Organisation Impulse in Kooperation mit dem Arbeitgeberverband Basel, dem Gewerbeverband Basel-Stadt, der Handelskammer beider Basel, der IV-Stelle Basel-Stadt, der SVA Basel-Landschaft, der Wirtschaftskammer Baselland und der Schweizer Salinen AG durchgeführt. (nfz)


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