«Gemeinsam etwas Gutes für andere tun»

  21.09.2019 Frick

Der ökumenische Mittagstisch bereichert Gäste und Helfer

Gemeinsam Mittagessen, sich austauschen und Zeit miteinander verbringen. Unter diesem Motto steht der ökumenische Mittagstisch in Frick. Willkommen sind alle Leute, die gerne in Gemeinschaft zu Mittagessen, aber auch Helfer werden offen empfangen.

Miriam Häusler

Seit mehr als 20 Jahren gibt es den ökumenischen Mittagstisch in Frick. Eine Aktion von Freiwilligen aus der Umgebung unter der Organisation des amtierenden reformierten Pfarrers. Somit liegt die Verantwortung zurzeit bei Markus Karau. Angefangen mit etwa 10 Gästen, liegt die durchschnittliche Besucherzahl am Mittagstisch heute bei rund 60 Personen. Platz hätte es aber etwa für doppelt so viel, ist von den Verantwortlichen zu vernehmen. Zur Organisation und Ablauf erzählen sie, dass jeden Donnerstag, ausser während der Schulferien, um 12 Uhr ein viergängiges Menü bereitsteht. Bevor das Kochen losgehen kann, muss der Gruppenverantwortliche einkaufen gehen. Gekocht wird dann ab 9 Uhr. Die Helfenden sind mit vollem Elan dabei und haben Freude an ihrer gemeinsamen Kocherei. Um 13 Uhr wird der Saal von den Gästen wieder verlassen und die Helfenden können selber etwas essen und dann aufräumen. Jährlich nach den Frühlingsferien «zügelt» der Mittagstisch für ein Jahr. Abgewechselt wird immer zwischen dem katholischen Rampart und dem reformierten Kirchgemeindehaus in Frick. «Das muss so sein, da wir ein ökumenischer Mittagstisch sind», erklärt Frau Vogelsanger, eine der freiwilligen Mitarbeiterinnen.

Wöchentlich ein anderes Team
Zuerst gibt es Suppe, dann Salat, den Hauptgang und zum Schluss ein Dessert. Zubereitet wird es von einem der Küchenteams. Alle Freiwilligen werden in Gruppen von etwa sechs Personen eingeteilt. Ein Gruppenmitglied übernimmt die Organisation. So wird von Woche zu Woche immer abgewechselt und eine andere Gruppe ist für das Kochen verantwortlich. Mitmachen kann jeder. «Man braucht kein Koch zu sein, Gemüse rüsten kann jeder. Wichtig ist, dass jemand in der Gruppe eine Ahnung hat, um die anderen anzuleiten», so Paul Roth. Auch er hilft regelmässig mit. Am Mittagstisch zu essen, kostet einen Erwachsenen zehn und ein Kind fünf Franken. «Wir müssen preisgünstig einkaufen», so Roth. «Meistens decken die Einnahmen die Ausgaben wieder, aber es gab auch schon Essen, nach dem wir im Minus waren.» Meistens liege es daran, weil sich die Gäste nicht abmelden, wenn sie nicht kommen können. Melden sich 60 Personen an und es kommen nur 40, dann sind die Ausgaben grösser als die Einnahmen und es gibt viele Essensreste. Darum rufen die Helfenden immer wieder dazu auf, dass man sich frühzeitig an- und abmelden soll.

Ein Treffpunkt
Die Stimmung am Mittagstisch ist sehr angenehm. Die meisten Leute kommen jede Woche und es gefällt ihnen. Man kennt sich gegenseitig und hat viel zu erzählen. Viele Gäste sind pensioniert oder kommen aus dem Altersheim, aber auch Familien und Firmenmitglieder erscheinen zum gemeinsamen Mittagessen. Für die Leute ist es ein Treffpunkt und eine Chance, nicht selber kochen oder immer das gleiche Essen aus dem Altersheim essen zu müssen. Das Ziel des ökumenischen Mittagstisches ist es, den Leuten ein gemeinsames Mittagessen mit grosser Vielfalt zur Verfügung zu stellen. «Wir sind alles Frauen und Männer, die gerne gemeinsam Kochen. Es ist einfach schön. Uns geht es gut, also können wir anderen etwas Gutes tun. Gleichzeitig können wir uns austauschen, neue Sachen lernen und Spass miteinander haben», erklärt Renée Bosshard zu ihrer Motivation, hier zu kochen.

Kulturen treffen aufeinander
«Nimmt man unsere Kochgruppe als Beispiel, dann sind wir die «internationale Gruppe». Wir haben einen Schweizer in der Gruppe, alle anderen kommen von verschiedensten Ländern. Wir kochen Gerichte aus ganz verschiedenen Kulturen», so Elly Kuhn, die Leiterin dieser Gruppe. Einmal im Jahr unternehmen alle Kochteams zusammen mit den Organisatoren und allen Beteiligten eine kleine Reise oder einen Ausflug, um gemeinsam einen schönen Tag zu verbringen. Renée Bosshard ergänzt: «Was man nicht vergessen darf, ist, dass wir hier in unserer Gemeinschaft so viel Frieden zwischen den Religionen haben. Das ist nicht selbstverständlich. Ich finde es schön, dass die Kirche uns die Möglichkeit gibt, allen in Frieden zusammenzukommen.»


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