Einblicke in ein spezielles KMU

  27.08.2019 Mettauertal, Gansingen

Feuerwehr Mettauertal-Gansingen öffnet die Tore

Am 31. August ist die Bevölkerung beim Feuerwehrmagazin Gansingen eingeladen, zu erleben, wie professionell und vielfältig das Schaffen der Feuerwehr ist. Wer möchte, kann selber Hand anlegen. Ein guter Blick in die Weite bittet sich vom Höhenrettungsfahrzeug.

Bernadette Zaniolo

«Feuerwehrdienst muss man aus Überzeugung leisten», sagt Thomas Senn. Der Kommandant der Feuerwehr Mettauertal-Gansingen schiebt aber schmunzelnd nach: «Gewissen Leuten muss man jedoch zum Glück verhelfen.» Deshalb bietet die Feuerwehr Mettauertal-Gansingen der Bevölkerung an der Nacht der offenen Tore Einblicke ins Schaffen des derzeit 75-köpfigen Korps. Andererseits, sollen so junge Leute «rekrutiert» werden oder vielmehr so bei ihnen das «innere Feuer zünden». «Auch beim Nachwuchs wollen wir vorausschauend agieren», so Thomas Senn. Die 19- bis 24-jährigen Einwohner im Tal haben deshalb auch eine persönliche Einladung erhalten.

Im Wandel
Im Gespräch mit der NFZ macht Senn klar: «Als Feuerwehrkommandant bist du der Chef eines KMUs». Hier komme ihm seine betriebswirtschaftliche Ausbildung (er ist Spartenleiter Tiefbau bei Implenia und für den ganzen Aargau zuständig) zugute. Die Klimaveränderungen stellen auch neue Herausforderungen an die Feuerwehren. So steht die nächste Kaderübung unter dem Titel «Wald- und Flächenbrände». Das Schaffen der Feuerwehr ist jedoch im Wandel. Primär ist es immer noch das Löschen von Bränden. Doch: «Verkehrsunfälle werden immer aktueller». Aber auch Naturereignisse, wie starker Regen. Deshalb sei es wichtig, dass die Abflüsse funktionieren. Auch wenn der Pegel des Wasserreservoirs sinkt «müssen wir reagieren», so Senn. Aufgrund der Trockenheit im letzten Sommer seien auch drei Landwirte angewiesen worden, ihre Druckfässer mit Wasser zu füllen. Diese seien dafür auch entschädigt worden, sagt er. Dabei zeigt er in den Ordner, wo die Aufgaben, Ziele, Entschädigungen unter «Weiteres» genau festgehalten sind.


Die Nacht der offenen Tore

Auch die Feuerwehr Mettauertal-Gansingen lädt zur Nacht der offenen Tore ein. Die Aktion steht im Zeichen des 150-Jahre-Jubiläums des Schweizerischen Feuerwehrverbandes (die NFZ berichtete letzte Woche über die gemeinsame Aktion der Feuerwehren von Möhlin und Rheinfelden). Im Mettauertal findet sie am Samstag, 31. August, im und um das Feuerwehrmagazin Gansingen statt. Unter anderem wird dort ein Küchenbrand simuliert, bei welchem Interessierte bei den Löscharbeiten selber Hand anlegen können und es wird auch gezeigt, wie eine Löschdecke richtig angewendet wird. An den Infoposten und über Fotos erhalten die Besucher weitere Einblicke ins Handwerk der Feuerwehr, aber auch des Samaritervereins. Zudem kann der Fahrzeugpark besichtigt werden. Ein Höhepunkt im doppelten Sinn ist am Samstag das Höhenrettungsfahrzeug, von welchem aus man aus einer Höhe von bis zu 30 Metern in die Weite blicken kann. Eine Hüpfburg und ein Labyrinth-Spiel für Kinder sorgen für Spass und Abwechslung. (bz)

Nacht der offenen Feuerwehr-Tore am Samstag, 31. August, im Feuerwehrmagazin Gansingen von 15 bis 19.30 Uhr; die Festwirtschaft ist bis 22 Uhr geöffnet. Am Freitag (ab 17 Uhr) und Samstag (ab 21 Uhr) ist Barbetrieb; es steht jeweils ein Heigo-Taxi zur Verfügung.


Die Erfolgsgeschichte

Per 1. Januar 2010 schlossen sich die politischen Gemeinden Etzgen, Hottwil, Mettau, Oberhofen und Wil zur Gemeinde Mettauertal zusammen. Gansingen blieb politisch eigenständig. Doch die Feuerwehren der Gemeinden Mettauertal (Etzgen/Mettau und Wil/Hottwil) und Gansingen (Gansingen/Oberhofen) schlossen sich zusammen. Ein grosser Verdienst des damaligen Kommandanten Thomas Szabo, wie Thomas Senn sagt. Der Densbürer Senn ist seit 2000, als er ins Mettauertal zog, im Kader der Feuerwehr; seit 2014 Kommandant. Doch am 25. Oktober ist für den 44-Jährigen Schluss. «Mit einem lachenden und weinenden Auge», wie er sagt.

Sein Nachfolger wird der bisherige Vize, Christian Fasler aus Gansingen. Vize-Kommandant wird dann Simon Flückiger aus Etzgen. Wie erfolgt eine solche Nachfolge-Regelung, wollte die NFZ vom scheidenden Kommandanten wissen. «Wie bei der Papstwahl», sagt Senn schmunzelnd. Er verrät, dass dies an einer von ihm einberufenen Sitzung, wo es um die Nachfolgeregelung des Kommandanten ging, geschah. An dieser Sitzung waren die Offiziere (oberstes Kader) anwesend, denn sie müssen dahinter stehen. (bz)


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