Witte's Welt

  12.07.2019 Kolumne

Ja was denn jetzt?

Ronny Wittenwiler

Es gibt ja in unseren Breitengraden ganz süsse Tierchen: Die Haselmaus zum Beispiel. Das Rotkehlchen. Oder die Schnapsdrossel. Bei einigen anderen Viechern vergeht uns aber das Lachen. Die Zecke ist so ein Kandidat, den niemand mag. Diese Saison sollen sie ja wieder besonders aktiv sein und sich auf alles stürzen, was sich im Wald bewegt. Da gibt es Geschichten, die sind kaum zu glauben. «Bei uns im oberen Fricktal sind die Viecher besonders aggressiv», sagte meine Kollegin: «Ich ging mit den Hunden in den Wald und kam mit einer Zecke heim.» – «Das ist noch gar nichts», habe ich dann gesagt. «Also bei uns sind die noch viel aggressiver! Ich ging mit Zecken in den Wald und kam mit einem Hund wieder heim.» «Das Problem ist», sagte die Kollegin, «man wird die fast nicht mehr los.» Sie meinte übrigens die Zecken. Und die sind wirklich nicht mehr das, was sie mal waren.

Früher hat es mal geheissen, eine Zecke entfernt man linksherum. Später lag rechtsherum im Trend. Womit es zu tun hat, dass man Zecken heute senkrecht durch Ziehen entfernt, keine Ahnung. Vielleicht spielt der Klimawandel eine Rolle. Oder die Tatsache, dass Zecken gar kein Gewinde haben – weder rechtsherum noch linksherum. Auch andere Tricks funktionieren heutzutage nicht mehr. «Salatsauce!», hab’ ich mal gelesen. «Schmieren Sie Salatsauce drüber, so lassen sie sich leichter entfernen.» Na, toll. Salatsauce! Italienische oder Französische? Kommt wahrscheinlich darauf an, ob man eher links- oder doch lieber rechtsherum zu drehen pflegte. Nein, nicht mal mehr auf Zecken ist heute Verlass.

witte@nfz.ch


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