Veloverleih über die Grenze hinweg

  11.07.2019 Stein

In Stein und Bad Säckingen stehen bald E-Bikes zum Ausleihen bereit: ein Pilotprojekt

Zwei Länder, eine geplante Fahrradverbindung zwischen den Bahnhöfen und bald auch beidseits des Rheins Velos zum Ausleihen. Mit letzterem lancieren Stein und Bad Säckingen ein Novum in der Schweiz. In der Pilotphase werden den registrierten Nutzern zwischen 20 bis 40 E-Bikes zur Verfügung stehen.

Susanne Hörth

Tagtäglich rollen in Stein zigtausende Autos über die Schaffhauser- und die Zürcherstrasse. Auf deutscher Seite bietet sich das gleiche Bild. «Wir wollen die Strassen von dem motorisierten Individualverkehr entlasten und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun», sagt der Steiner Gemeinderat Hansueli Schlatter. Das soll unter anderem mit dem geplanten, grenzüberschreitenden Radweg von Bahnhof zu Bahnhof geschehen. Nicht jedem, der für kurze Strecken das Fahrrad nutzen möchte, steht auch unmittelbar ein solches zur Verfügung. Und hier setzt ein weiteres, grenzüberschreitendes Projekt an. Künftig sollen in Stein wie auch in Bad Säckingen E-Bikes zur Ausleihe angeboten werden. Der Velo-Verleih über die Grenzen hinweg ist ein Novum in der Schweiz, erklärt Hansueli Schlatter. Er spricht voller Begeisterung über das seiner Meinung nach ausgeklügelte Verleih-System. Betrieben wird es von der die Pick-e-Bike. Die Firma bietet bereits seit etwas mehr als einem Jahr in Basel Fahrräder zum Ausleihen an. In Basel wird das Angebot gut genutzt. Das betont auch Michael Braun. Er ist Mitarbeiter bei Primeo Energie. Diese hat zusammen mit der BLT sowie der Basler Kantonalbank das Pick-e-Bike ins Leben gerufen. «Es ist viel erfolgreicher als wir es bei der Lancierung gedacht hätten. Mittlerweile sind über 150 00 aktivierte Benutzer registriert», freut sich Braun. Die Fahrräder sind für rund 175 000 Fahrten und insgesamt rund 1,65 Millionen Minuten genutzt worden.

App sucht und entriegelt
Wer sich im Raum Stein und Bad Säckingen ein E-Bike ausleihen möchte, tut dies, indem er als erstes die entsprechende App auf seinem Smartphone herunterlädt und sich registriert. Die App gibt dem Nutzer an, wo sich das nächste Rad befindet. Mittels Natel wird das Velo entriegelt und am Zielort angekommen wieder verriegelt. Die Abrechnung erfolgt im Minutentarif (25 Rappen pro Minute). Es gibt keine fixen Stand- oder Rückgabeorte. Die App lokalisiert das nächste Fahrzeug. Die Betreibern Pick-e-Bike erkennt im System ebenfalls, wo sich die Fahrräder befinden und wie der Stand der Batterien ist. Die Wartungsleute kümmern sich um das Aufladen und das Ausführen von Services. Wie Michael Braun gegenüber der NFZ erklärt, ist jedes E-Bike mit einen Velohelm ausgestattet.

Wann genau mit der halbjährigen Pilotphase in Stein und Bad Säckingen gestartet wird, hängt einerseits von der Auslieferung der E-Bikes aber auch noch von verschiedenen Abklärungen ab. So muss etwa auch in Sachen Versicherung grenzüberschreitend alles geregelt sein.


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