Mehr Platz für Feldhasen

  11.07.2019 Fricktal, Aargau

Im Rahmen des Programms «Landwirtschaft – Biodiversität – Landschaft (Labiola)» schaffen Aargauer Landwirte in den Ackerbaugebieten geeignete Lebensraumbedingungen für den Feldhasen. 2001 zählten die Aargauer Jäger noch über 3000 Feldhasen. Dieser Bestand verringerte sich diesen Frühling deutlich auf rund 700 Feldhasen. Gründe für die starke Abnahme sind vielfältig. Einerseits stöbern häufig vorkommende Fressfeinde wie Füchse, Katzen und Krähen hilflose Jungtiere auf oder freilaufende Hunde verjagen die Hasen aus geeigneten Lebensräumen. Andererseits zerschneiden viele stark befahrene Strassen die Lebensräume der Hasen. Mit der neuen Vernetzungsmassnahme «Getreide mit weiter Saat» soll gezielt Gegensteuer gegeben werden. Der Feldhase ist eine typische Tierart der Ackerbaugebiete und zieht seine Jungen gerne mitten in extensiv genutzten Wiesen, Getreidefeldern und Brachen auf, weil er dort Schutz vor Fressfeinden findet. Mit der üblichen Bewirtschaftungsform wachsen die Getreidefelder jedoch so dicht zu, dass sie für den Feldhasen nicht mehr zugänglich sind. Die Fördermassnahme «Getreide mit weiter Saat» setzt hier an. Sie hat zum Ziel, dass sich die Feldhasen in den Lücken der weiten Reihen besser fortbewegen können und mehr sichere Junghasen-Setzplätze geschaffen werden. Dazu werden Getreidefelder so angelegt, dass ein Streifenmuster mit mindestens 30 Zentimeter breiten Lücken entsteht: Rund 40 Prozent der Reihen werden nicht angesät. Die Fördermassnahme kann einfach und für Bewirtschafter ohne grossen Aufwand umgesetzt werden. Der Ertragsausfall von durchschnittlich 10 – 20 Prozent wird über einen Vernetzungsbeitrag entschädigt. Bereits im ersten Jahr haben 54 Landwirte die Vernetzungsmassnahme in ihre Bewirtschaftungsvereinbarung aufgenommen und sich dazu verpflichtet, während der Dauer des Vernetzungsprojektes jährlich mindestens 20 Aren Getreidefelder mit weiter Saat umzusetzen. Insgesamt wird die Massnahme im festgelegten Förderperimeter auf 170 Hektaren umgesetzt. Besonders häufig sind solche Getreidefelder in Seon (20 Felder), Egliswil und Zeihen (je 15) sowie Möhlin (14) anzutreffen. (nfz)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote