GLP auf Stimmenfang?

  04.07.2019 Leserbriefe

An der Gemeindeversammlung vom 19. Juni haben die Anwesenden den Zusatzkredit von 3,2 Millionen Franken für den Bau des Rheinstegs angenommen. Vorher war während mehr als einer Stunde das Für und Wider intensiv diskutiert worden. Es waren mehr als 400 Leute gekommen, das zeigte wie wichtig dieses Traktandum für die Bevölkerung war. Die Anwesenden konnten wieder einmal erleben, wie lebendig die direkte Demokratie sein kann. Die beiden Rheinfelden haben einen Wettbewerb ausgeschrieben, um einen Ersatz für den abgerissenen mehr als 100 Jahre alten Eisensteg zu lancieren. Eine Jury hat aus den eingereichten Arbeiten entschieden, welches Projekt am besten in die Landschaft passen wird. Brücken sind immer kleine Kunstwerke, Schweizer Ingenieure haben in der ganzen Welt sensationell schöne Brücken gebaut. Ein Fluss kann Gebiete trennen, eine Brücke kann sie wieder vereinen. Wenn ein Übergang gebaut ist, zieht er immer wieder Touristen an, die die Attraktion sehen möchten. Wir müssen wieder mehr Leute nach Rheinfelden bekommen, damit hier auch wieder Geschäfte eröffnet werden, Beizlein ihren Betrieb aufnehmen, einfach wieder Leben einzieht. In der Zwischenzeit hat es im EU-Raum diverse Brückeneinstürze nach Unwettern oder beim Bau von Tunnels gegeben. Es wurde festgestellt, dass viele Bauwerke nicht richtig gewartet worden sind und dadurch Tragteile durchgerostet sind. Als unser Rheinsteg ausgeschrieben worden ist, hatten die Baufirmen Kapazitäten und konnten günstige Angebote machen. Beim überarbeiteten Projekt haben sich die Zeiten nun geändert, es ist keine freie Kapazität mehr da und die Preise haben massiv angezogen. Ich frage mich, ob Rheinfelden nicht auf das Silvesterfeuerwerk zur Einsparung verzichten könnte, denn Tiere, Vögel, Insekten haben in den Wintermonaten ihre Ruhepause und die giftigen Abgase der Feuerwerke bleiben im Winter länger in der Luft, weil sie nicht abfliessen können. Schliesslich werde ich den Verdacht nicht los, dass das Referendum von der GLP aus wahltaktischen Gründen ergriffen worden ist, um Stimmen für die Nationalratskandidatur ihrer Präsidentin zu gewinnen!

ELVIRA HERZOG-REBER, RHEINFELDEN


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