Die Tennishalle in Frick wird mehr Lärm mit sich bringen

Ist die Tennishalle gebaut und die Platzzahl erhöht, werden das ganze Jahr über und bis spät in die Nacht mehr Autos zur Anlage des TC Frick hin- und von dort wieder wegfahren. Die Anwohner verlangen deshalb von Club und Gemeinde Massnahmen gegen den Lärm.

Simone Rufli

Der Baurechtsvertrag mit der Gemeinde ist verlängert, die Profilstangen für die Tennishalle sowie die Neugestaltung und Erweiterung der Aussenplätze stehen, der Tennisclub Frick ist auf bestem Weg zum Ganzjahresbetrieb. So ganz ohne Nebengeräusche allerdings geht diese Entwicklung nicht vonstatten. Am Juraweg sorgen sich Anwohner um ihre Nachtruhe. Dabei ist es nicht der Sportbetrieb auf der erweiterten Tennisanlage, der zur Sorge Anlass gibt. «Es ist das Verhalten von Clubmitgliedern und Gästen auf dem Kiesparkplatz, das uns stört», meint ein Anwohner. Lange und laute Gespräche, nicht enden wollende Verabschiedungen, das Zuschlagen von Autotüren und zuletzt die rassige Wegfahrt vom Kies – «in der Nacht stört uns all das enorm und durch den Ausbau der Anlage wird dieser Lärm weiter zunehmen.»

Weil der Parkplatz öffentlich und im Besitz der Gemeinde ist, ist ein Anwohner bei Gemeindeammann Daniel Suter vorstellig geworden. Gemeindeschreiber Michael Widmer bestätigte gegenüber der NFZ, dass eine entsprechende Anfrage für ein Gespräch auf der Gemeinde eingegangen ist. «Wir streben sicher an, eine vermittelnde Rolle zwischen dem Tennisclub und den Anwohnern einzunehmen.» Wer genau bezüglich welcher Massnahme in der Pflicht stehe, müsse im Gespräch geklärt werden. «Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass die Anwohner am Juraweg viel erdulden müssen», betonte Widmer mit Blick auf die dort ansässigen Betriebe: Freizeitanlage Vitamare mit Fitnesscenter, Hallenund Freibad, Campingplatz, Bushido-Anlage, Squash- und Tennisclub.

Bauliche Anpassungen
Die ersten zwei Gespräche zwischen den Projektverantwortlichen (Tennisclub Frick/Squash Club Fricktal) und den Anwohnern haben im Vorfeld der Gemeindeversammlung stattgefunden. «Mit der Folge, dass wir die Halle gegenüber dem Vorprojekt ein halbes Geschoss tiefer bauen, also auf der Ebene der heutigen Plätze 1 und 2 belassen, den Weg vom Clubhaus zu den neuen Plätzen etwas absenken und – aus Rücksicht auf die Vögel – mit der einen Ausnahme zum Bach hin, auf grosse Glasfronten verzichten», erklärte TCF-Präsident Massimo Fini auf Anfrage der NFZ. «Wir haben Verständnis für die Anliegen der Anwohner. Und es liegt auch in unserem Interesse, dass für das Lärmproblem eine Lösung gefunden wird. Wir sind aber auch der Meinung, dass die Gemeinde Hand bieten muss zu einer Lösung, weil der Parkplatz öffentlich ist und wir abgesehen vom Frickberg-Cup, der Clubmeisterschaft und ab und zu Interclub-Spielen nicht viele Leute aufs Mal auf die Anlage bringen.» Eine erste Massnahme hat der Tennisclub dennoch bereits ergriffen: Seit neustem werden Clubmitglieder und Gäste beim Verlassen der Anlage durch ein grosses Plakat ermahnt, das Gelände und den Parkplatz ruhig zu verlassen.

Den Parkplatz verlegen?
Eine Massnahme, die den Anwohnern bei weitem nicht genügt. Sie wollen den Tennisclub in die Pflicht nehmen und bei der Gemeinde dafür sorgen, dass das Parkplatzkonzept nicht auf die lange Bank geschoben wird. Eine Befürchtung, die nicht von ungefähr kommt, wie ein Anwohner erklärt: «Als vor 14 Jahren der Squash Club Fricktal gegründet wurde, standen wir schon einmal an diesem Punkt. Vorher wurde der Parkplatz während fünf Monaten durch den Tennisclub genutzt, den Rest des Jahres hatten wir Ruhe. Mit dem Squash Club kam der Ganzjahresbetrieb. Gegen den Lärm auf dem Parkplatz wurde aber 14 Jahre lang nie etwas unternommen.» Jetzt müsse der Kies weg. Vorstellen kann man sich am Juraweg zum Beispiel auch, dass der Parkplatz von seinem aktuellen Standort aufs Niveau der Aussenplätze hinunter verlegt wird. Die Böschung würde dann als natürlicher Lärmschutz dienen analog zum Parkraum beim Camping.