«Offener Brief» an den Gemeinderat Kaiseraugst

  18.07.2019 Kaiseraugst, Leserbriefe

Als Reaktion auf die veröffentlichte offizielle Stellungnahme betreffend Eingabe der Petition 5G (vgl. NFZ vom 12. Juli)

Sehr geehrte Frau Gemeindepräsidentin, sehr geehrte Herren Gemeinderäte

Auf der einen Seite möchte ich Ihnen für das rasche Reagieren auf die Eingabe der Petition für das «5G-Moratorium» danken. Gleichzeitig erlaube ich mir, die Aussagen auch zu kritisieren.

Mit Ihrer Stellungnahme haben Sie aus meiner Sicht zwar nicht das Ei des Kolumbus getroffen, doch haben Sie für mein Empfinden signalisiert, dass Ihnen Kommunikation mit der Bevölkerung ein Anliegen ist – was letztendlich auch erwartet wird! Dass ich für meine Zeilen nicht nur Lob «ernten» werde, ist klar.

Die Gründe für einen «offenen Brief» sind folgende:

Ich fühle mich gegenüber den vielen Menschen, die sich Sorgen betreffend 5G machen und die Petition unterschrieben haben, verpflichtet zu reagieren.

Entsprechend den Rückmeldungen mehrerer Mitunterzeichner habe ich im Weitern realisiert, dass eine leider nicht unberechtigte Angst besteht, dass der Gemeinderat «die Sache» mit seiner Stellungnahme als «erledigt» sieht.

Es war nicht unbedingt verständlich, was der Gemeinderat mit dem offiziellen Schreiben eigentlich der Bevölkerung mitteilen wollte; Begriffe wie «schwammig», «Juristen-Sprache», «Geschwafel» oder «nichtssagend» waren Kommentare!

Ich erlaube mir im Folgenden, Fragen im Interesse der Allgemeinheit zu stellen: Wissen wir anhand des offiziellen Schreibens nun wirklich, wie sich der Gemeinderat gegenüber den Petitionären verhält? Kennen wir die Strategie unserer Exekutive? Erleb(t)en wir nicht schon, dass sich der Gemeinderat nicht zuständig fühlt, weil ja angeblich der Kanton die Federführung hat? Ist es nicht ein «Déjà-vu», dass bei schwierigen, komplexen Themen niemand hin gestanden ist und Verantwortung übernommen hat? Wer soll denn letztendlich gegenüber den kantonalen Behörden für unser Anliegen einstehen, wenn nicht die von uns gewählten Gemeinderäte?

Ich weiss, dass es nie populär ist, sich gegen Obrigkeiten aufzulehnen! Gleichzeitig weiss ich aber auch, dass es immer Möglichkeiten gibt, etwas zu bewirken – vorausgesetzt man will dies wirklich (…). Ja, es braucht Mut, sich aufzulehnen, denn man macht sich gleichzeitig unbeliebt und sammelt damit auch keine Punkte! Glücklicherweise kennen wir aber genügend Beispiele, wo sich David gegen Goliath gewehrt hat. Entsprechend müssen auch wir nicht alles «annehmen», was vom Kanton vorgegeben wird.

Auf objektive und sachliche Diskussionen wie auch neutrale Untersuchungen und Studien hofft
HANSUELI SCHLÄPFER, KAISERAUGST


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