«Der Neubau wird unsere Firma stärken»

  25.07.2019 Herznach

Am 20. August 2018 zerstörte ein von einer Mitarbeiterin gelegter Brand einen Grossteil des Bürogebäudes der Bandfabrik Spyk Bänder AG in Herznach. Nun sind die Tage der Brandruine gezählt. Ab morgen liegt das Baugesuch für einen Neubau auf.

Simone Rufli

In dreieinhalb Wochen jährt sich die Katastrophe vom 20. August 2018 zum ersten Mal. Dass nun rund um die Brandruine der Spyk Bänder AG Projektierungsstangen in den blauen Himmel ragen, ist ein weiterer Schritt auf dem Weg der Verarbeitung. «Der Brand mit dem dazugehörenden Suizid ist ein Teil unserer Firmengeschichte», sagt Co-Geschäftsleiter Rainer van Spyk auf Anfrage der NFZ. «Das Ereignis gab den Impuls zur Erstellung dieses Neubaus. Mit dem Neubau wollen wir die Zukunft der Firma im positiven Sinne gestalten. Das Einreichen des Baugesuches ist dabei eine wichtige Etappe.» Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft seien abgeschlossen und mit der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV) habe man sich geeinigt.

Gesamtkosten von vier bis fünf Millionen Franken
Zum Zeitplan erklärt der Co-Geschäftsleiter: «Wir gehen davon aus, dass die Brandruine bis am Ende dieses Jahres abgerissen werden kann. Wir rechnen mit einer Bauzeit von einem Jahr und möchten Ende 2020 mit dem Bezug des Baus beginnen.» Der Neubau wird von Grund auf neu erstellt, weshalb höhere Kosten anfal-

len, als die von der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV) errechnete Schadenssumme von 2,4 Millionen. Die Spyk Bänder AG rechnet mit Gesamtkosten in der Höhe von vier bis fünf Millionen Franken. Das Volumen des Neubaus bleibt aber praktisch identisch mit dem Volumen des alten Gebäudes.

Von Zofingen nach Herznach
Wie Rainer van Spyk ausführt, wird die Produktionsabteilung der Zweigniederlassung in Zofingen nach Herznach verlegt. «Die Mitarbeiter in Zofingen wurden entsprechend informiert und sind in überwiegender Mehrheit dieser Verlegung gegenüber positiv eingestellt.» Während der Bauzeit wird das Beschichten von Bändern für beide Standorte (Herznach und Zofingen) in Zofingen ausgeführt.

Seit letztem Oktober arbeitet das Verkaufs- und Administrationspersonal in Herznach in einem Bau aus 23 Containern. Dank Kühlung selbst bei der gegenwärtigen Hitze ein erträglicher Arbeitsort, wie Rainer van Spyk betont: «Auf der unteren Etage gelingt die Kühlung gut. In der oberen Etage steigt das Thermometer bei grosser Hitze über 25 Grad.» Zur Stimmung im Betrieb meint der Co-Geschäftsleiter: «Wir sind zuversichtlich und wir sind davon überzeugt, dass wir auch in Zukunft erfolgreich von Herznach aus unsere Produkte vertreiben können. Der Neubau wird unsere Firma stärken.»

Gemäss Peter Schiller, Abteilungsleiter Gebäudeversicherung AGV in Aarau, erhält die Spyk Bänder AG bis zum Zeitpunkt, zu dem der Neubau errichtet ist, die Schadenssumme in der Höhe von 2,4 Millionen Franken nicht voll ausbezahlt. Fürs erste muss sie sich mit der geringeren Zeitwertentschädigung begnügen. Bei dieser Entschädigung handelt es sich um die Differenz zwischen dem Neuwert des Gebäudes und der Wertverminderung infolge Alter. Wie in jedem anderen Schadensfall wartet die AGV bis zum Abschluss der Bauarbeiten mit der Auszahlung des restlichen Betrags. Damit soll gemäss Peter Schiller sichergestellt werden, dass der Versicherungsnehmer die Entschädigung für den Wiederaufbau verwendet.

Das Baugesuch der Spyk Immobilien AG kann von morgen Freitag, bis zum 26. August 2019 auf der Gemeindekanzlei in Herznach eingesehen werden.


 


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