«Das ist auch ein Kulturwandel»

  07.07.2019 Möhlin

Möhlins Förster Urs Steck über die Fusion im Wald

Die Zusammenlegung der Forstbetriebe Möhlin und Zeinigerberg-Looberg ist so gut wie beschlossen. Der designierte Betriebsleiter Urs Steck spricht über die Herausforderungen.

Ronny Wittenwiler

Am vergangenen Montag sagten auch die Möhliner Ortsbürger Ja zur Neubildung eines der grössten Forstreviere im Kanton. Zuvor bereits genehmigten praktisch einstimmig alle anderen fünf involvierten Gemeinden den Zusammenschlussvertrag. Möhlin, Zeiningen, Zuzgen, Hellikon, Mumpf und Obermumpf werden somit ab 1. Januar 2020 ihre Waldungen gemeinsam bewirtschaften. Das neue Gebilde, der «Forstbetrieb Region Möhlin», geht hervor aus den bisher eigenständig geführten Forstbetrieben Möhlin und Zeinigerberg-Looberg (die NFZ berichtete).

Ein gewisser Erwartungsdruck
Vom deutlichen Bekenntnis der Möhliner Ortsbürger ist Revierförster Urs Steck nicht wirklich überrascht. «Wir hatten im Vorfeld stets offen kommuniziert und die Vor- und Nachteile aufzuzeigen versucht.» Überzeugt von den Vorteilen eines gemeinsam geführten und damit deutlich grösseren Forstreviers schienen auch die Stimmberechtigten in den Talgemeinden. Hier dürfte vor allem die wirtschaftliche Komponente eine Rolle gespielt haben, zumal das Revier Zeinigerberg-Looberg in den vergangenen Jahren stets rote Zahlen geschrieben hatte. Künftig soll das nun anders aussehen. Mit dem neu geschaffenen Forstrevier, das sich über eine Fläche von knapp 2000 Hektaren erstreckt, wird künftig mit einem Gewinn von 110 000 Franken jährlich gerechnet. Steck spricht diesbezüglich von einem «natürlichen Erwartungsdruck», der jetzt von den Talgemeinden folglich ausgehe. Es ist eine dieser Herausforderungen, denen sich Steck als designierter Betriebsleiter konfrontiert sieht. Ohnehin dürfte ihm die Arbeit so schnell nicht ausgehen, bis der operative Betrieb aufgenommen wird. Budgetplanung, Zusammenführung der jeweiligen Infrastruktur oder auch die Personalrekrutierung stehen auf der Agenda.

Ein Chef, erstmals ein Stellvertreter
Steck spricht von einem «Kulturwandel», der mit der Zusammenlegung der beiden Forstreviere und zweier bislang eigenständigen Teams vollzogen werde. Mit der neuen Organisation steht ihm mit Marc Oeschger erstmals auch ein Stellvertreter zur Seite. «Somit ergeben sich im künftigen Forstbetrieb auch neue Hierarchien mit entsprechenden Weisungsberechtigten. Das muss sich alles zuerst einspielen.»

Bei der Umsetzung von der Theorie in die Praxis wird die Betriebsleitung von einer Personalfachfrau unterstützt. Dass bei all diesen Herausforderungen der künftige Betriebsleiter Urs Steck dem neuen Gebilde aber optimistisch entgegenblickt, zeigt sich daran: «Ich halte die Organisationsform und Grösse dieses Forstreviers für ideal.» Ab 1. Januar 2020 wird es sich zeigen. Zwar läuft noch die Referendumsfrist zum beschlossenen Vertragswerk – doch aufgrund der klaren Zustimmung in allen involvierten Gemeinden scheint das bloss noch Formsache.

Von den knapp 2000 Hektaren Waldfläche des neuen Forstreviers fallen 1400 Hektaren auf die Revierpartner: Möhlin 466; Zeiningen 429; Zuzgen: 170; Hellikon: 170; Obermumpf: 29; Mumpf: 125.
Zusätzlich 244 Hektaren Staatswald und 295 Hektaren Privatwald.


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