Weniger Einwohner, aber höhere Steuereinnahmen

  04.06.2019 Magden

Magdener Rechnung schliesst deutlich besser ab als budgetiert

Zum vierten Mal in Folge ist die Einwohnerzahl von Magden im vergangenen Jahr leicht gesunken. Die Steuereinnahmen liegen hingegen deutlich über Budget.

Valentin Zumsteg

Die Zeiten ändern sich: Früher wuchs Magden teilweise um bis zu 50 Einwohner pro Jahr, heute schrumpft die Gemeinde. Der Grund ist klar: In Magden gibt es kaum mehr freies Bauland. Viele Einwohner möchten auch nicht, dass die Bevölkerungszahl stark zunimmt. Das wurde bei Abstimmungen und an der Zukunftskonferenz immer wieder deutlich zum Ausdruck gebracht.

Mehr Wegzüge
Im vergangenen Jahr sank die Einwohnerzahl wieder leicht – und zwar um sieben Personen auf neu 3919. «Das ist das vierte Jahr in Folge, dass die Einwohnerzahl zurückgeht. Vorher sind wir während vieler Jahre gewachsen», sagte Gemeindeammann André Schreyer an einer Presseorientierung zur kommenden Gemeindeversammlung vom 14. Juni. Schaut man die Zahlen genauer an, fällt auf, dass Magden zwar einen Geburtenüberschuss aufweist (27 Geburten, 21 Todesfälle), aber mehr Leute wegziehen als neu nach Magden kommen (200 zu 187 Personen).

Obwohl die Zahl der Einwohner im vergangenen Jahr zurückgegangen ist, entwickeln sich die Finanzen erfreulich. Der Steuerertrag liegt um 840000 Franken über Budget. Bei der Erfolgsrechnung beträgt der Ertragsüberschuss 2,5 Millionen Franken (Budget: 610 000 Franken). Die Selbstfinanzierung beläuft sich auf 2,97 Millionen Franken (1,07 Millionen Franken). Bei Nettoinvestitionen von 2,53 Millionen Franken resultiert ein Finanzierungsüberschuss von 440 000 Franken; vorgesehen war ein Fehlbetrag von 2,09 Millionen Franken. Damit erhöht sich das Nettovermögen der Gemeinde auf 4,94 Millionen Franken.

Investitionen geplant
Allerdings ist mittelfristig wieder mit grösseren Investitionen zu rechnen: So sollen die Turnhalle Matte und der Gemeindesaal in ein paar Jahren saniert werden, zudem ist ein Umzug des Bauamtes in den Forstwerkhof im Gespräch. Bereits in den Sommerferien wird das Schulhaus im Hinblick auf den Lehrplan 21 leicht umgebaut. Die Jahresrechnung dürfte das Hauptgeschäft an der Einwohnergemeinde-Versammlung sein. Daneben stehen nur noch Kreditabrechnungen sowie Einbürgerungen auf der Traktandenliste.

Einwohnergemeinde-Versammlung Magden. Freitag, 14. Juni, 20 Uhr. Gemeindesaal.


Bünn wird wieder geprüft

Kürzlich ist der Gemeinderat Magden in Klausur gegangen. Dort hat er beschlossen, dass Thema «Einzonung Bünn» wieder aufzunehmen. Blicken wir kurz zurück: Im Juni 2016 wollte der Gemeinderat die rund drei Hektaren grosse Fläche, die heute in der Landwirtschaftszone liegt, der Bauzone zuteilen lassen. Doch die Mehrheit der Stimmbürger in der Gemeindeversammlung wies damals das Geschäft an den Gemeinderat zurück.

Für eine neue Vorlage gibt es einige Knacknüsse zu meistern. So schreibt das neue Raumplanungsgesetz vor, dass Neueinzonungs-Gebiete mit einem 15-Minuten-Takt an den öffentlichen Verkehr angeschlossen sein müssen. Allerdings gibt es heute in ganz Magden keine solch enge Anbindung an den ÖV. Zudem muss das Einzonungsgebiet maximal 300 Meter von einer ÖV-Haltestelle entfernt liegen. Um dies im Gebiet Bünn zu ermöglichen, bräuchte es einen neuen Bus-Kurs vom Gebiet Weiere bis zum Bahnhof Rheinfelden – und dies ist mit Kosten verbunden. Die Abklärungen sind dazu derzeit im Gange. Wie Vizeammann Rudolf Hertrich erklärte, kommt der Gemeinderat frühestens im Winter 2019 oder sonst im Sommer 2020 mit einer neuen Vorlage. Dies allerdings nur, wenn ein solches Geschäft grosse Chancen auf Zustimmung hat. Deswegen wolle der Gemeinderat auch das Gespräch mit den bisherigen Gegnern der Einzonung suchen. (vzu)


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