Chorgesang aus London unter Fricker Leitung

  07.06.2019 Frick, Musik

London Rock Choir kommt mit 187 Stimmen nach Gipf-Oberfrick

Weil es im 2014 in Frick so schön war, kommt Michael Fricker mit dem London Rock Choir erneut für ein Konzert ins Fricktal. Gemeinsam mit dem örtlichen Jugendchor erheben am 14. Juni rund 230 Sängerinnen und Sänger ihre Stimme in der Kirche von Gipf-Oberfrick.

Simone Rufli

2014 war das Jahr mit dem kantonalen Gesangsfest in Frick, Rolf Hüsser war damals OK-Präsident und der London Rock Choir brachte von der grossen Bühne herab den Widenplatz im Fricker Dorfzentrum zum Kochen. «Die Stimmung war gewaltig», erinnert sich Hüsser. Eine Stimmung, die offenbar auch auf der Insel nachwirkte. Damals waren 120 Sängerinnen und Sänger mitgereist, im Juni kommen nun sogar 187 zum Konzert nach Gipf-Oberfrick. Rock-, Pop- und zeitgenössische Chartsongs – eingängig und zum Mitsingen, so das Programm. Dirigent Michael Fricker heisst nicht nur so, er ist auch gebürtiger Fricker und lange bevor er das europäische Festland verliess und den Ärmelkanal überquerte, unterrichtete er an der Musikschule in Laufenburg.

Ob viele Fricktalerinnen und Fricktaler Musikfreunde den Chor hören wollen? Rolf Hüsser hofft es, Remo Leubin glaubt es. «Wir wollen etwas Neues wagen», sagt Remo Leubin. Der 26-jährige Schupfarter ist seit September 2018 Präsident des 25 Chöre und über 500 Aktive überdachenden Fricktalischen Sängerbundes (FSB). Das Konzert des London Rock Choir steht unter dem Patronat des FSB. Als Remo Leubin sein Amt antrat, tat er das mit dem erklärten Ziel, das Chorsingen unter den Jungen bekannter zu machen. Was liegt da näher, als mit einem riesigen Chor, den man seiner Grösse und seines Erfolges wegen nicht übersehen kann, für den Chorgesang zu werben und dazu noch das «Opening» einem Jugendchor, genauer dem Jugendchor Gipf-Oberfrick unter der Leitung von Marcel Hasler zu überlassen. «Die Jugendförderung liegt all unseren Chören am Herzen», sagt Leubin.

40 000 Leute kamen neulich in den Hyde Park im Zentrum Londons zu einem Konzert des London Rock Choir. Zu diesen gigantischen Zahlen muss man wissen, dass unter dem Namen «London Rock Choir» seit der Gründung anno 2005 in Grossbritannien eine gewaltige Chor-Bewegung entstanden ist, die mittlerweile rund 400 Chöre und gegen 30 000 singende Menschen zählt. Ist das ein Vorbild für die Chor-Szene in unserem Land? «Nein», sagt Remo Leubin. «Das Modell funktioniert nur in einem Land so erfolgreich, in dem Gesangsvereine die Ausnahme sind.» Der Vorteil des Rock Choir sei, dass jeder mitsingen kann – ohne Verpflichtung, ohne gesangliche Mindestanforderungen und ohne einem Verein angehören zu müssen. Der Lohn des Dirigenten wird durch die Mitgliederbeiträge bezahlt. Die Teilnehmer bezahlen ihre Reisen aus dem eigenen Sack.

Auch wenn die Besucherzahlen hierzulande natürlich niedriger sind als in einer Weltstadt, so rechnen Hüsser und Leubin doch auch in Gipf-Oberfrick mit vielen Zuhörern. 400 Sitzplätze gibt es in der Kirche. «Die Chormitglieder erhalten von uns eine Verpflegung. Alles andere organisieren sie selber. Sie brauchen nicht einmal einen Raum zum Einsingen, denn dieser Chor singt sich wahrscheinlich auf der Anreise ein», ergänzt Rolf Hüsser.


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