Abgehobene und spektakuläre Zügelaktion

  25.06.2019 Frick

Die zweite Bauphase beim FiBL in Frick soll in Kürze beginnen. Deshalb musste der Bienenlehrstand weichen. Die Bienen sind zu einem wichtigen Symbol einer naturnahen Landwirtschaft geworden. Auch für den Bienenzüchterverein Fricktal ist dieser Lehrstand von grosser Wichtigkeit.

Mirjam Held

Am Samstag war mächtig etwas los auf dem Areal des FiBL in Frick. Der grösste Kran der Firma Welti-Furrer mit einem leistungsfähigen Teleskop-Mast hob aus 45 Metern Distanz den ganzen Lehrbienenstand in die Höhe, drehte sich um 180 Grad und setzte ihn sorgfältig und Millimeter genau auf die dafür vorgesehenen Fundaments-Blöcke. Vorgängig wurde das gesamte Bienenhaus auf den luftigen Transport vorbereitet. Das zirka 20 Tonnen schwere Haus wurde abgespeckt. Das gesamte Inventar wurde ausgeräumt, die Fenster und Türen demontiert und die etwa fünf Tonnen schweren Ziegel wurden entfernt. Zusätzlich bekam das ganze durch Querstreben genügend Stabilität. Durch das Dach wurden dicke Seile ins Hausinnere gezogen und befestigt.

Mit leisem Knacken hob sich das nun rund zwölf Tonnen schwere Haus in die Luft. Langsam, aber kontinuierlich schwebte das Gebäude seinem neuen Standort entgegen. Alles klappte hervorragend. Die Spannung stieg, als das Ziel erreicht war und es nur noch darum ging, in Millimeterarbeit die vorgesehenen Fundamente zu treffen. Höchste Konzentration bei den Mitarbeitern der Firma Welti-Furrer. Kurze Zeit später stand der Lehrbienenstand sicher auf den Fundamenten.

Der Präsident des Bienenzüchterverein Fricktal Ruedi Heusser war schon bei den Vorbereitungen der Zügelaktion dabei. Für die lokalen Bienenzüchter ist der Lehrstand des FiBL von grosser Bedeutung. «Ich freue mich, dass wir am sorgfältig ausgesuchten Standort am Rande des FiBL-Geländes auch in Zukunft mit neuen Züchtern und Haltern alle praktischen Arbeiten üben können.» Auch Urs Niggli, Direktor des FiBL war sichtlich erfreut. «Bereits im Mai dieses Jahres durften wir das Laborgebäude und das Gewächshaus einweihen.» In nur wenigen Monaten soll jetzt die zweite Bauphase beginnen. Deshalb war es auch notwendig, den Bienenlehrstand zu versetzen. Geplant sind ein grosses Konferenzgebäude mit Restaurant und Büroarbeitsplätzen. «Immer wieder gibt es hitzige Diskussionen in der Agrarpolitik. Das zeigt uns, wie wichtig der Biolandbau, wie auch die Bioforschung geworden sind. Wir wollen die grosse Nachfrage nach chemiefreien Lösungen im Pflanzenschutz abdecken und klimaneutrale Produktionstechniken in der Landwirtschaft entwickeln», sagte Urs Niggli. Dank Swisslos, privaten Sponsoren und Bankkrediten kann das FiBL Gelder in Höhe von 30 Millionen Franken in seine Forschung stecken. Urs Niggli sagte: «Frick ist der Nabel der Zukunft und darauf sind wir sehr stolz.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote