80 Jahre und immer noch fit

  21.06.2019 Möhlin

Paul Soder aus Möhlin wird es nie langweilig

Immer wieder trifft man den rüstigen Rentner Paul Soder auf seinem Velo an. Er liebt aber ebenso das Traktorfahren und den Umgang mit seinen Enkeln. Gelegentlich verweilt er unter den Schwingern.

Hans Zemp

Wenn das Wetter einigermassen in Ordnung ist, trifft man den am vergangenen Montag 80 Jahre alt gewordenen Rentner und Altlandwirt Paul Soder zusammen mit seiner Gattin an Sonntagen und einmal unter der Woche irgendwo im Fricktal oder entlang des Rheins auf dem E-Bike an. Rüstig geht jeweils die Fahrt auf der vorgesehenen Route voran. Immer am Mittwochnachmittag pilgert Paul Soder nach Zuzgen ins Seniorenturnen. Er schätzt in diesem Kreis die Kameradschaft und das Erhalten der eigenen Fitness.

Auf dem Spinatacker
Für den Landwirt Paul Soder ist die Landwirtschaft noch heute sein eigentliches Steckenpferd. Er redet seinem Sohn, der den Hof führt, nicht drein, gibt aber auf dessen Anfrage gerne Ratschläge. Auf dem Spinatacker etwa trifft man ihn gelegentlich mit der Hacke an. Das Unkraut muss weg. Besondere Freude hat Paul Soder nach wie vor an den Traktoren. Die neue Technik bei diesen Maschinen fasziniert ihn richtiggehend. Die rasante Entwicklung, die Automatisierungen der letzten Jahre in diesem Gebiet sind für ihn irgendwie nötig. Er meint auch, dass die galoppierenden Veränderungen dazu führten, dass Bauern auf Zusatzverdienste angewiesen sind und sie ihre Höfe umstrukturieren müssen. Während eines Tages pro Woche frönt er dieser Beschäftigung. Arbeit ist für ihn immer noch geschätztes Hobby.

Wenn man mit Paul Soder redet, kommt deutlich zum Vorschein, wie informiert er über das Weltgeschehen, über die Politik – auch in der Gemeinde – und den Sport ist. Das ganz genaue Zeitunglesen ist täglich ein Muss. «Ich muss die Zeitung schon früh am Morgen haben», meint er dazu. Der Achtzigjährige schätzt aber auch die Geselligkeit, die Kontaktpflege sehr. Im Gartenhäuschen oder am Stammtisch trifft er die Kollegen für diese Gepflogenheit. Ganz grossen Stellenwert misst er dem Umgang mit seinen Grosskindern zu. Gerne hilft er ihnen, die Freizeit zu verbringen.

Heute fit – früher schon fit
Paul Soder begann schon früh, sich den Sport zum Hobby zu machen. Während vieler Jahre traf man ihn zwei Mal in der Woche beim Turnverein als aktiven Turner an. Mit achtzehn Jahren kam für ihn mit dem Schwingen eine wöchentliche Trainingseinheit hinzu. Diesen Sport betrieb er nicht mit der modernen Professionalität, aber dafür sehr erfolgreich. 32 Kränze durfte er sich in seiner Karriere durch die Ehrendamen auflegen lassen. Und es ist nicht verwunderlich, dass der Gewinn des eidgenössischen Kranzes im vierten Anlauf sein Höhepunkt wurde. Das war im Jahre 1969 in Biel. Ganz speziell war für ihn auch der Expo-Schwinget 1964 in Lausanne. In böser Erinnerung blieb ihm ein Allweg-Schwinget, als er die Schulter verletzte und einhändig mit dem Auto zurück ins Fricktal fahren musste.

Heute besucht Paul Soder nicht mehr so viele Schwingfeste. Er ist aber nach wie vor über deren Verlauf und Ausgang orientiert. Was er sich nicht entgehen lässt sind Versammlungsbesuche und der Schwingerausmarsch.

Auf die Frage, wer in Zug Schwingerkönig wird, gibt er keine Prognose ab. Es hat zu viele Top-Schwinger. Und: «Ich wünsche mir für die Zukunft gute Gesundheit. Alles andere ist Nebensache.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote