Wittes Welt

  03.05.2019 Kolumne

Tourismusdirektor light

Ronny Wittenwiler

Heute beschäftigen wir uns mal mit dem Wetter. Das aus gutem Grund: Denn nichts beschäftigt den Menschen mehr, als das Wetter. Besonders beliebt sind Menschen, die Wetter voraussagen können. Diesbezüglich ist Thomas Bucheli vom Schweizer Fernsehen eine absolute Granate. Er braucht für seine Prognosen bloss ein eindeutiges Satellitenbild mit Regen und schon weiss er: morgen seichts. Oder Martin Horat von den Muotathaler Wetterschmöckern. Sieht er im Frühling eine Ameise kotzen, weiss er grad sofort: Dem Tier ist wahrscheinlich schlecht geworden. Als Möhliner bin ich übrigens stolz auf unser eigenes Wetterphänomen: den einzigartigen und legendären Möhlin-Jet. Durch ihn tragen wir Meler grausam Sonne im Herzen und auf der Mütze, weil dieser flotte Südostwind all die dunklen Wölkchen seitlich elegant nach Rheinfelden bläst. Ich gebe es ja zu: Geht es um touristisch wertvollen Lokalpatriotismus, dann ist mir jedes Mittel recht. So auch vergangenen Sonntag. Ich stand unten am Rhein bei der Wasserfahrhütte, neben mir ein Wallbacher: «Ich hätte nicht gedacht, dass sich heute die Sonne zeigt.» Ich dann so zu ihm: «Das ist eben der Möhlin-Jet! Wir haben mit Abstand die meisten Sonnentage im Aargau. Sowas erleben Sie eben nur hier bei uns.» Fünf Minuten später schiffte es aus allen Rohren. Der Wallbacher dann so zu mir: «Und, was hat er denn, Ihr ach so toller Möhlin-Wind?» – «Blasenschwäche. Faszinierend, nicht?» witte@nfz.ch


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