15 Jäger zu «Drohnenpiloten» ausgebildet

LENZBURG. Die Setzzeit des Rehwildes steht bevor. Die Aargauer Jägerinnen und Jäger stehen bereit, zusammen mit den Landwirten, die Kitze vor dem Mähtod zu bewahren. Dabei werden die Jäger, neben den traditionellen Methoden – dem so genannten Verblenden – erstmals drei mit Wärmebildkameras ausgerüstete Drohnen einsetzen. Die Drohnen werden im Rahmen eines Pilotprojektes von der Stiftung Wildtiere Aargau zur Verfügung gestellt. Bedient werden sie von Jägern. Vor kurzem konnten 15 Jäger, die in Zusammenarbeit mit dem Verein «Rehkitzrettung Schweiz» zu Drohnenpiloten ausgebildet worden sind, ihre Zertifikate in Empfang nehmen. «Die Rehkitzrettung ist eine Herzensangelegenheit der Jägerschaft», betonte Thomas Laube (Stiftungsrat Stiftung Wildtiere und Vizepräsident Jagd Aargau) bei der Übergabe der Zertifikate. «Drohnensysteme sind eine Ergänzung zu den traditionellen Methoden zur Rettung von Rehkitzen», stellte Rainer Klöti, der Präsident von Jagd Aargau, fest. Er zeigte sich beeindruckt von den Möglichkeiten und der Effizienz der Drohnen. Das System, das von der Stiftung Wildtiere eingesetzt wird, ist von der Cielocam (Rüeggisberg) entwickelt worden. Wie Andreas Hofstetter, der Leiter des Pilotprojektes, bei einer Demonstration erklärte, werden die Flächen, die mit der Drohne abgesucht werden, anhand von vorher bestimmten Wegpunkten streifenweise abgeflogen. Die Daten der Wärmebildkamera werden gleichzeitig auf zwei Bildschirme übertragen. Dadurch hat das eigentliche Rettungsteam die Möglichkeit, ständig die eigene Position in Relation zur Position des Kitzes zu überprüfen. «Trotz des Einsatzes von Drohnen sollen die bisherigen Methoden zur Rettung von Rehkitzen weiterhin praktiziert werden», erklärte Andreas Hofstetter. Vorerst werden die Drohnen in vier ausgewählten Jagdrevieren zum Einsatz kommen. Denkbar ist, dass später in jedem Aargauer Bezirk ein mit Drohnen ausgerüstetes Rehkitz-Rettungsteam zum Einsatz kommen wird. (nfz)