Kürzungen für Primarschule und Kindergarten

  31.05.2019 Kaiseraugst

Die Verantwortlichen des Kindergartens und der Primarschule Kaiseraugst machen sich Sorgen. Ab dem Schuljahr 2020/21 gibt es weniger Mittel vom Kanton.

Valentin Zumsteg

«Diese Entwicklung bereitet uns Sorgen», erklärt Thomas Kaiser, der zusammen mit Markus Steim die Schulleitung von Kindergarten und Primarschule in Kaiseraugst innehat. Ab dem Schuljahr 2020/21 gelten im Aargau geänderte Spielregeln für die so genannte «Ressourcierung» der Volksschule. «Bei der Verteilung gibt es Gewinner und Verlierer. Leider hat diese Änderung für unseren Kindergarten und die Primarschule erhebliche Kürzungen zur Folge», schildert Kaiser.

Konkret rechnet er damit, dass die Ressourcen für den Kindergarten und die Primarschule Kaiseraugst um nochmals rund sechs Prozent sinken werden. «Dies entspricht ziemlich genau dem Vollzeitäquivalent von zwei Lehrpersonen. Das schmerzt», erklärt Kaiser. Diese Situation stelle eine grosse Herausforderung für die Schulführung dar. «Es muss unbedingt gelingen, die Qualität unserer Schule zu erhalten, eine ausreichende und individuelle Betreuung der Kinder zu gewährleisten und die Arbeitszufriedenheit der Lehrpersonen zu sichern», betont Kaiser.

Rund 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler von Kindergarten und Primarschule Kaiseraugst haben gemäss Kaiser einen Migrationshintergrund und reden zuhause kein Deutsch. «Aktuell haben wir am Kindergarten Abteilungsgrössen, die sich nahe am möglichen Maximum bewegen. Insgesamt bedeutet der Abbau an der Volksschule weniger Bildungszeit für Schülerinnen und Schüler und eine deutlich höhere Belastung für die Lehrpersonen», betont Kaiser. Bis 2017 sprach der Kanton für die Schule Kaiseraugst zusätzliche Mittel, welche zur Unterstützung in den Klassen durch Arbeitszeit von Assistentinnen eingesetzt werden konnten. Diese Mittel wurden vom Kanton durch eine Anpassung des Grenzwertes beim Sozialindex bereits ersatzlos gestrichen. Allerdings sprang hier die Gemeinde ein und stellte die verlorene Unterstützung sowie die gestrichenen Lektionen für Deutsch als Zweitsprache befristet bis Sommer 2020 zur Verfügung. Wie es danach weiter geht, ist gemäss Kaiser noch offen. Um die Eltern auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen, lädt die Schulleitung am kommenden Dienstag zu einer Informations-Veranstaltung ein. Dort soll aufgezeigt werden, welche Folgen die «neue Resourcierung der Volksschule» für Kaiseraugst hat.

Informationsveranstaltung zum Thema «Neue Ressourcierung der Volksschule». Dienstag, 4. Juni, 19 Uhr. Aula Schulhaus Liebrüti, Kaiseraugst.


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