Gastgeberinnen seit elf Jahren

  09.05.2019 Wegenstetten

Guten Appetit und viel Vergnügen im Pfarrsaal

Alle vierzehn Tage ein Treffpunkt für Seniorinnen und Senioren: Von Spätherbst bis Frühjahr wird im Pfarrsaal Wegenstetten gegessen und gespielt.

«Eine Projektbeschreibung? Nein, so etwas haben wir nicht», sagt Rösli Obrist, und meint, dass sie an Papieren nur einen Handzettel bieten könne, der aber nichts anderes sei als das Jahresprogramm. Und genau so ist es: Ausser den Daten, an denen die Senioren der Pfarrei Wegenstetten-Hellikon zum Mittagessen und anschliessendem Spielnachmittag in den Pfarrsaal eingeladen sind, ist dem Handzettel nichts zu entnehmen. Schade eigentlich, denn «Mittagessen und Spielnachmittag» gehört in der kleinen Pfarrei Wegenstetten-Hellikon zu den grossen Projekten. Mittagessen und Spielnachmittag wird jeden zweiten Donnerstag angeboten, von Oktober bis Mai, und das schon seit elf Jahren. Das Projekt fördere Gemeinschaft und verstehe sich als Dienst am Nächsten, sagt Rösli Obrist und erklärt, dass es kirchenintern dem Bereich Diakonie zuzuordnen sei. Es liegt an den beiden Initiantinnen, Rösli Obrist und Bea Dousse, dass als organisatorische Grundlage nur ein Handzettel nötig ist. Die beiden Frauen sind eben Macherinnen.

Aus Österreich mitgebracht
2008 nahm das Ganze seinen Anfang. Bea Dousse war zu Besuch bei ihrer Tochter Nicole, die in Saalingberg, in Niederösterreich, lebt. In der dortigen Pfarrei wurden Spielnachmittage für Senioren durchgeführt. Bea Dousse nahm als Gast teil. «Das wäre auch etwas für Wegenstetten», fand sie, reiste mit der Idee nach Hause, fand in Rösli Obrist eine Mitstreiterin, und die beiden Frauen luden zu einem ersten Spielnachmittag ein. Das Echo war sehr gut. Zur Hauptsache fanden sich «Jassbegeisterte» ein. Daneben wurde aber auch Rommé gespielt oder Domino, und zwischendurch gab’s Kaffee und Kuchen. Gegen halb fünf machten sich die Senioren dann wieder auf den Heimweg.

Nierstückbraten, Kartoffelstock und Gemüse
Die Erweiterung «Mittagessen» wurde ab 2012 angeboten. Rösli Obrist, mittlerweile verwitwet, wurde bewusst, wie wertvoll der Austausch bei einem gemeinsamen Essen ist, und wie sehr dieser fehlen konnte, wenn man alleine leben musste. Seit 2012 stehen die beiden Frauen darum also auch in der Küche und bereiten ein Mittagessen zu. «Rösli ist eine begnadete Köchin», sagt Bea Dousse, und mit Blick auf das grad aktuelle Menü glaubt man dies gerne: Nierstückbraten, Kartoffelstock, Blumenkohl und gedämpfte Tomate. Ausserdem auch Salat und zum Dessert Vanilleglacé mit heissen Himbeeren.

«Ich geniesse es, wenn ich nicht alleine essen muss», war vergangenen Donnerstag an einem der Tische zu hören. Auch das Engagement und die Kochkünste der beiden Gastgeberinnen wurden gelobt und einer der Gäste meinte, dass man für zwölf Franken nirgendwo etwas Besseres fände.

Im Oktober wieder
Über die Jahre gesehen, hätten im Durchschnitt je 16 Personen am Mittagessen teilgenommen und zum anschliessenden Spielnachmittag seien immer einige mehr dazu gestossen, resümiert Bea Dousse. Die beiden Initiantinnen sind zufrieden, freuen sich aber auch auf die jetzt anstehende Sommerpause. Im Oktober wollen Bea Dousse und Rösli Obrist mit «Mittagessen und Spielnachmittag» ins zwölfte Jahr starten und Ende September werden sie sich mit einem neuen Handzettel bei den Seniorinnen und Senioren der Pfarrei melden. (mgt)


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