Fast wie richtige Popstars

  17.05.2019 Musik

Musikschulen Magden/Olsberg & Möhlin «Live On Stage»: «access denied», «the hudiwudis» und das «Projektorchester» spielen heute Freitag, 17. Mai, um 19 Uhr, in der Mehrzweckshalle Fuchsrain in Möhlin und am Sonntag, 19. Mai, um 17 Uhr, im Gemeindesaal in Magden. Die beiden Musikschulleiterinnen Katharina Enders und Marie-Jeanne Kleist im Gespräch über ihre erfolgreiche Zusammenarbeit und das Projekt «Live On Stage».

Clara Rohr-Willers

NFZ: Was hat es mit «Live On Stage» auf sich?
Katharina Enders:
Die Musikschulen Möhlin und Magden bieten schon seit vielen Jahren neben der klassischen Ausbildung auch die Möglichkeit an, in Rock- und Popformationen zu spielen. Dabei können aktuelle Songs selber umgesetzt, erlebt und gestaltet werden. Nach einem gemeinsamen Fortbildungskurs im Rahmen des Fricktaler Weiterbildungstages 2012 entstand der Wunsch nach einem übergreifenden Band-Event. Nach langen und intensiven Vorbereitungsarbeiten präsentieren unsere beiden Schulen den grossen Band-Event «Live On Stage» heute Freitag und am Sonntag. Gegen 50 junge und engagierte Menschen haben mit ihren Lehrpersonen Ambros Werner, Günter Räuber, Yiannis Papayiannis, Eric Gut und Melinda Maul dafür gearbeitet.

NFZ: Was spielen die Gruppen am kommenden Wochenende?
Marie-Jeanne Kleist:
Die fünfköpfige Magdener Band «access denied» spielt Covers, aber auch eigene Songs in den Genres Nu-Metal, Post Punk und Rock. Die 16-köpfige Bigband «the hudiwudis» aus Möhlin gibt aktuelle Popsongs zum Besten. Im «Projektorchester» schliesslich spielen 30 Bläserinnen und Bläser beider Musikschulen unterstützt von Mitgliedern der Musikgesellschaft Magden Arrangements von Popsongs, Rock- und Filmmusik.

In Möhlin findet nach dem Konzert eine Jugenddisco mit den Brother-Sound DJ Gabriel & Xeno statt.
Enders:
Der Anlass ist speziell für ein junges Publikum ausgelegt. Die jungen Künstlerinnen und Künstler sollen nach dem Auftritt gemeinsam mit ihrem Publikum, ihren Freunden, Klassenkolleginnen und Kollegen feiern und tanzen können. Vorher erlebt man sie auf der Bühne in einer völlig neuen Situation, fast wie richtige Popstars können sie auf einer professionell ausgestatteten Bühne spielen und sich auf eine andere Art und Weise präsentieren.

Wie entstand die Zusammenarbeit der beiden Musikschulen?
Kleist:
Seit unserem gemeinsam gestalteten Weiterbildungskurs «Computer im Instrumentalunterricht» 2012 haben wir festgestellt, dass uns Gemeinsamkeiten verbinden. Wir sind beide Flötistinnen, praktizierende Musikpädagoginnen und pflegen einen ähnlichen Führungsstil. Anstatt auf «controlling» der Lehrpersonen und Standardisierungen im Musikunterricht setzen wir auf das künstlerische und pädagogische Potenzial unserer Lehrpersonen. Je mehr man seinem Team zutraut, Verantwortung zu übernehmen, desto wertvoller wird das Endresultat. Über lange Jahre mit vielen tollen Projekten hat sich dieser Führungsstil an beiden Musikschulen bewährt.
Enders: Wir möchten unseren Lehrpersonen und unseren Schülerinnen und Schülern den Raum geben, durch das eigene Engagement mit anspruchsvollen Darbietungen über sich selber hinauszuwachsen. Das wiederum motiviert, auf seinem Instrument weiter zu kommen, dafür zu üben, um mit anderen gemeinsam solche tollen Auftritte präsentieren zu können.

Welches sind die Herausforderungen als Schulleiterinnen heute?
Kleist:
Beide Musikschulen wurden vor über 40 Jahren gegründet. Es liegt an den Musikschulleitungen, den aktuellen Zeitgeist zu erfassen, sich laufend an gesellschaftliche Veränderungen anzupassen und das Angebot auszubauen. Mit einem breiten zeitgemässen Fächerangebot für alle Altersstufen, qualitativ hochstehendem Musikunterricht in unterschiedlichen Musikstilen und vielen Möglichkeiten für Auftritte, sind die Musikschulen Magden und Möhlin attraktive Bildungsinstitutionen. Eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Behörden und die stetige Unterstützung der Gemeinden sind der Rahmen und die Voraussetzung für den Erfolg unserer Musikschulen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft Ihrer Musikschulen?
Kleist:
Jedes Dorf hat eine andere Identität. Magden und Möhlin haben eine unterschiedliche Geschichte und Bevölkerungsstruktur. In Magden gibt es auch musikalische Berührungspunkte mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Vereinen. So unterstützt zum Beispiel die Musikgesellschaft Magden unser Projektorchester. Es ist so befriedigend zu erleben, wie Alt und Jung gemeinsam musizieren! Dies wollen wir weiterhin so pflegen. Die Musikschulen Magden und Möhlin werden sich auch in Zukunft den Bedürfnissen der Bevölkerung anpassen und ein attraktives musikalisches Angebot bieten. «Never change a winning team!» Es gibt noch viele Ideen... In diesem Sinne ist für uns Zusammenarbeit mit anderen Musikschulen sehr wichtig. Ein Zusammenschluss aber würde keinen Sinn ergeben. Wir werden weiterhin gute Qualität bieten, die Identität unserer Musikschulen bewahren und freundschaftlich zusammenarbeiten. Im Moment freuen wir uns riesig auf unser gemeinsames Projekt «Live On Stage».
Enders: Man kann zusammenarbeiten, ohne deswegen einen Zusammenschluss zu wollen. So behält jedes Dorf seine eigene kulturelle Identität. Eine grosse gegenseitige Bereicherung ist es aber, für solche besonderen Konzerte intensiv zusammenzuarbeiten. Wer das erleben will, kommt am besten am Wochenende nach Möhlin oder Magden, um die drei Bands «Live On Stage» zu erleben.


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