Einweihung Fischingerplatz in Mumpf

  21.05.2019 Wallbach/Mumpf

Oder wie der Fischingerplatz seinen Namen erhielt

Am Sonntag wurde in Mumpf ein bislang unbenannter Platz auf den Namen Fischingerplatz getauft. Eine neue Gedenktafel informiert über den Namensgeber des örtlichen Bachs, des Tals und nun auch dieses Platzes.

Birke Luu

Zwischen dem Gasthaus «Zur Glocke» und dem Areal des ehemaligen Hotels «Sonne» lag bisher direkt am Rhein ein unbenannter Platz mit Brunnen und Bänken drumherum. Dieser erhielt am Sonntag nun ganz offiziell im Rahmen einer kleinen Zeremonie seinen Namen: Fischingerplatz. Dieser Name kommt irgendwie bekannt vor, doch was hat es mit ihm auf sich?

Bedeutender Mumpfer Bürger
Auskunft darüber gibt die ebenfalls von Gemeindeammann Stefan Güntert frisch enthüllte Informationstafel am Fischingerplatz. Auf ihr wird an den herausragenden Mumpfer Bürger Johann Baptist Ignaz Anton Fischinger (1768-1844) erinnert. In seiner Rede hob Stefan Güntert hervor, dass Fischinger ein bedeutender Mann für das Fricktal gewesen sei, ein vorbildlicher Bürger und feiner Diplomat. Ursprünglich in Freiburg im Breisgau geboren, erhielt Fischinger bei seiner Ankunft im Fricktal 1802 das Bürgerrecht von der Gemeinde Mumpf verliehen, woraufhin er zeitlebens eine tiefe Verbundenheit mit Mumpf und dem Fricktal empfunden hätte. Unter vielem anderen wurde Fischinger der erste Oberamtmann des Bezirks Rheinfelden in den damals neu geschaffenen Kantonen Fricktal (1802) und Aargau (1803); später war er von 1808 bis 1831 Aargauer Grossrat. Aber Gerhard Trottmann von der Museumskommission Mumpf wies auch darauf hin, dass Fischinger ein Förderer der Schule gewesen sei, der ehrenamtlich viel Aufbauarbeit geleistet hätte. «Er war ein edler Mann, der die Benennung dieses Platzes nach ihm wirklich verdient hat.»

Auslöser
Gerhard Trottmann, der das Buch «Mumpfer Heimatkunde» geschrieben hat, war es auch, der den Anstoss zur Benennung des Fischingerplatzes gegeben hatte. Alles begann mit dem Betriebsausflug der NFZ-Redaktion zu ihm ins Mumpfer Dorfmuseum vergangenen Winter. Dabei kam die Frage auf, wie das Fischingertal zu seinem Namen gekommen war. Die NFZ machte daraus im Januar einen Bericht, der mit der Feststellung endete, dass heute in Mumpf nichts mehr an deren herausragenden Bürger erinnere. Gerhard Trottmann wollte das so nicht stehenlassen, dachte nach und schlug dann den bis dahin unbenannten Platz am Rhein dem Gemeinderat vor. Er organisierte, dass der beim letzen Kulturerbe-Tag eingenommene Betrag, der «für etwas Sichtbares» eingesetzt werden sollte, nun in die Informationstafel am neuen Fischingerplatz investiert wurde. Heute nun erinnern in Mumpf ein Platz und eine Gedenktafel an einen bedeutenden Bürger.

Im Dorfmuseum von Mumpf gibt es eine ausführlichere Ausstellung zu .B.I.A. Fischinger, die auch in der nächsten Zeit noch zu sehen sein wird.


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