Die letzte Hürde ist eine Mauer

  31.05.2019 Wallbach

Am Montag entscheidet die Gemeindeversammlung über den Kredit in Höhe von drei Millionen Franken für den Hochwasserschutz.

Ronny Wittenwiler

Die Bilder, wie sie sich immer und immer wiederholten, sollen der Vergangenheit angehören. Wallbach will nicht mehr auf die orangenfarbenen Monsterschläuche zurückgreifen müssen, kaum schwillt der Rhein an. Nein, nach all den Jahren der Planung soll am Montag der Hochwasserschutz in trockene Tücher gebracht werden. Die letzte Hürde ist eine Mauer und kostet die Wallbacher drei Millionen Franken.

«Auf Dauer unzumutbar»
In der Botschaft zur Gemeindeversammlung legt die Exekutive noch einmal dar, weshalb die baulichen Massnahmen zu beschliessen seien. «In regelmässigen Abständen bedrohen Hochwasserstände einen Teil der Rheinstrasse. Entsprechend oft müssen die Feuerwehr, der Bevölkerungsschutz und das Kantonale Katastrophen Einsatzelement aufgeboten werden, um eine Überflutung mittels Notfallmassnahmen zu verhindern und so Gebäude vor Hochwasserschäden zu schützen.» Und: «auf Dauer unzumutbar.»

Wallbach soll jetzt endlich die Schutzmauer erhalten, beginnend oberhalb des Pontonierdepots bis hinunter zum Quartier Chalch. Die Mauer, aus Beton, hat eine maximale Höhe von 65 Zentimetern, gemessen ab Rheinuferweg. Im Falle eines grösseren Hochwassers können auf die bestehende Mauer mobile Dammbalken eingesetzt werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Hochwasserschutz auf rund acht Millionen Franken, abzüglich des Subventionsbeitrags von Bund (35 Prozent) und einer Beteiligung seitens Kanton (26 Prozent) entfallen auf Wallbach Kosten in Höhe von 3,12 Millionen Franken. «Wir sind der Meinung, dass wir das tragen können», sagte der für die Finanzen zuständige Gemeinderat Werner Bitter Ende März, als Kanton und Gemeindebehörde über das nun zur Abstimmung kommende Projekt informierten.

Eine Uferpromenade
Gleichzeitig mit dem Bau der Schutzmauer würde das Rheinufer auf jenem Abschnitt aufgewertet. Diese Aufwertung ist nicht Bestandteil des Kreditantrags, die Kosten hierzu tragen ausschliesslich Bund und Kanton. Im Weiteren ist eine Sanierung der Rheinstrasse zwischen Brütschengasse und Chalchweg vorgesehen, dort soll der Strassenraum durch einen Gehweg (1,5 Meter) verbreitert werden. Der Kredit dafür soll an der Wintergemeinde vor den Souverän kommen, vorausgesetzt, die Genehmigung für das Hochwasserschutzprojekt liegt vor. Der Kombination von Hochwasserschutz, ökologischer Aufwertung am Rheinufer und einer Gliederung von Geh- und Fahrbereich entlang der Rheinstrasse sah Gemeindeammann Paul Herzog, ebenfalls am Infoabend im März, positiv entgegen: «Ich bin überzeugt, dass wir eine Uferpromenade von besonderem Wert bekommen und unser Dorf damit schöner und sicherer wird.» Der Wallbacher Hochwasserschutz: Land in Sicht für eine schier unendliche Geschichte.

Die Gemeindeversammlung vom Montag, 3. Juni, 19 Uhr, findet im Gemeindesaal statt.


Höhere Steuereinnahmen

Drei weitere Kreditbegehren stehen auf der Traktandenliste: Ein Kredit in Höhe von 232 000 Franken für die Revision der Generellen Entwässerungsplanung (GEP), ein Kredit in Höhe von 375 000 Franken für den Ersatz der Wasserleitung «Kirchstrasse/Kirchgasse/Hohle Gasse» sowie 445 000 Franken für die Belagssanierung «Kirchstrasse». Die Erfolgsrechnung 2018 schloss mit einem Ertragsüberschuss von knapp 1,2 Millionen. Budgetiert waren 270 000 Franken. Ausserordentliche Steuereinnahmen führten unter anderem zu diesem Ergebnis: Der Steuerertrag der Einkommens- und Vermögenssteuer war mit 6,4 Millionen Franken im Vergleich zum Budget (5,7 Mio.) deutlich höher. Die Nettoschuld konnte von 7,9 auf 6,24 Millionen reduziert werden. (rw)


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