Aufregende Lektion wegen Rauch in der Schule

  07.05.2019 Zuzgen

Feuerwehr Wabrig: Aufschlussreiche Alarmübung im Schulhaus

Die unerwartete Alarmübung für die Feuerwehrorganisation Wabrig war äusserst anspruchsvoll und erreichte teilweise die Grenzen der Belastbarkeit: Aus dem verrauchten Schulhaus in Zuzgen wurden 39 Kinder in einer eindrücklichen Rettungsübung geborgen.

Paul Roppel

Die ersten Feuerwehrleute waren in den Gemeinden Wegenstetten, Zuzgen und Hellikon gerade zum Feuerwehrgebäude in Hellikon unterwegs, als sie die Meldung von der kantonalen Feuerwehralarmstelle in Aarau in plötzliche Hektik versetzte. Für die Feuerwehrorganisation Wabrig mit den drei angeschlossenen Gemeinden wäre eigentlich eine halbe Stunde später eine normale Übung vorgesehen gewesen, welche auch von einigen pflichtbewussten Personen vorbereitet worden war. Nun orderte das Sprach- und SMS-Aufgebot die Feuerwehrleute zu einem Grossbrand zum Schulhaus in Zuzgen. Dort entwich aus den Fenstern der oberen Stockwerke qualmender, weisser Rauch. Nur Minuten später traf unter den 65 Feuerwehrleuten auch Leutnant Marco Schlienger ein, der sich als Einsatzleiter installierte und einen ersten Überblick über die diffuse Situation verschaffte. Sichtlich erleichtert stellte er fest, dass es sich um die jährliche Alarmübung handelt. Diese war aber mit einigen happigen Problemen garniert.

Konzept praktisch beüben
Kurz zuvor hatte nämlich Übungsleiter und Vizekommandant Ruedi Meyer seine fünf Übungsgehilfen, die Schulpflege, Lehrerschaft und ein paar Eltern auf ihre Aufgaben gemäss seinem Drehbuch eingefuchst. In den Klassenzimmern harrten die Schulkinder von der ersten bis sechsten

Klasse mit sichtlicher Vorfreude der spannenden Dinge, die an diesem Abend geschehen sollten. «Ich bin sehr gespannt, was da heute passieren wird», meinte die Schulleiterin Simone Kohler. «Vor ein paar Jahren war mal ein Konzept erarbeitet worden, wie bei einem Brand und einer Evakuation vorzugehen ist, und die Lehrkräfte wurden dafür sensibilisiert», fügte sie an, was nun praktisch beübt werde.

Fluchtwege verraucht
Inzwischen war das Tanklöschfahrzeug eingetroffen, Schläuche wurden ausgerollt und drei Atemschutztrupps rüsteten sich aus, um das verrauchte Treppenhaus zu erkunden. Ein elektrischer Schaltschrank im Keller wurde als Brandherd lokalisiert, von dem aus Flammen (simuliert als rote LED-Girlanden) in die oberen Geschosse züngelten und den Fluchtweg versperrten. Je eine Leiter wurden zum ersten und zweiten Stock angelegt und mit einem Seil gut gesichert erste Kinder abgeholt. Dank guter Zusprache und sachter Begleitung schafften es auch die plötzlich auf der hohen Leiter von Angst und Zweifeln befallenen Kinder, die weinend auf dem sicheren Boden ankamen. Kein Wunder wollten nun alle mit der inzwischen aus Rheinfelden und dem Kommandanten Marc Leber eingetroffenen Autodrehleiter über den sicheren Korb gerettet werden. Leber zeigte sich sehr beeindruckt vom herausfordernden Szenario.

Szenario mit neckischen Störfaktoren
Stark gefordert, die Übersicht zu behalten und die 44 Geretteten zu betreuen, war die acht Personen zählende Sanitätsgruppe. Zudem beschäftigten besorgte Eltern die Einsatzkräfte. Die inzwischen erhaltene Schülerliste löste nochmals eine intensive Suche aus, welche zwei Kinder, die sich in den Estrich verkrochen hatten, zutage förderten. Nach einer Stunde beendete Meyer die Rettungsübung. «Die Ziele der sehr anspruchsvollen Übung wurden erreicht, aber einige Personen sind an die Grenzen gestossen. Wir werden das Aufgedeckte miteinander und auch mit der Schulleitung besprechen», zeigte sich Meyer zufrieden über den lehrreichen Abend.

 


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