5G – Wissen wir denn, was wir tun?

  07.05.2019 Leserbriefe

Nein, ich bin weder Wissenschaftlerin, Ärztin noch Politikerin. Ich bin auch nicht technologiefeindlich oder strahlensensibel. Ich bin eine ganz normale Bürgerin dieses Landes, welche sich Sorgen macht über dieses neue 5G-Netz, über das man in der letzten Zeit so viel liest. Die ganze Schweiz soll bis Ende 2019 flächendeckend mit 5G – dem «Internet der Dinge» abgedeckt werden. Man verspricht uns ultraschnelle Datendownloads, alles kann einfacher und schneller vernetzt werden und zudem ist der technologische Fortschritt ja wünschenswert, nicht wahr? Die Konzessionen sind im Februar dieses Jahres für 380 Millionen Franken vom Bund an die drei grössten Anbieter vergeben worden und dies, obwohl eine vom Bund in Auftrag gegebene Studie über die gesundheitliche Auswirkung von 5G erst im Sommer dieses Jahres erwartet wird. Das lässt mich aufhorchen. Wie kann eine völlig neue Technologie derart forciert werden, bevor man die gesundheitlichen Auswirkungen ebendieser kennt? Warum diese Eile? Ja, es geht um viel Geld und um wirtschaftliche Interessen, aber was ist mit unserer Gesundheit und die Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere? Letztes Jahr im September haben 180 Ärzte und Wissenschaftler aus 36 Ländern ein Moratorium für 2 Jahre für die Installation von 5G gefordert, da sie gesundheitliche Schäden für Millionen von Menschen befürchten. Wenn das nicht nachdenklich macht.

Auch in der Schweiz wächst der Wiederstand gegen 5G, wie aus allen Medien zu erfahren ist und am Freitag, 10. Mai findet eine entsprechende Kundgebung in Bern gegen 5G statt.

Daher war ich neugierig, warum Sunrise ihre Antenne am Weidenweg 17 in Rheinfelden austauschen möchte, wie dem Baugesuch Nr. 2019-017 in der NFZ vom 26.4.2019 zu entnehmen war. Vergeblich haben mein Mann und ich nach dem Wort «5G» gesucht. Deshalb haben wir beim Bauamt in Rheinfelden nachgefragt und uns die Unterlagen des Baugesuchs angeschaut, aber auch da war mit keinem Wort 5G erwähnt. Der Mitarbeiter des Bauamtes wusste es auch nicht und hat dann direkt in Aarau nachgefragt und siehe da, es handelt sich in der Tat um die Aufrüstung auf 5G. Warum war das weder in der Ausschreibung noch in den Unterlagen erwähnt? Da können wir nur spekulieren. Einsprachen gegen dieses Baugesuch können bis am 27. Mai alle Personen machen, welche in einem Radius von 985m vom Weidenweg 17 wohnen, also Bewohner des Augartens bis hin zu einem Teil des Salmenparks. Man darf gespannt sein. Wenn eine einzelne Antenne umgerüstet wird, mag dies noch keine gravierende Auswirkung auf unsere Gesundheit haben, aber dies ist ja erst der Anfang, denn um eine flächendeckendes Netz zu errichten, müsste ca. alle 100 m, oder alle 10 –12 Häuser eine neue Antenne aufgestellt werden, da die kurzwelligen Signale bei Hindernissen (dazu gehören auch Bäume!) nur schlecht übertragen werden können. Ich möchte mir das gar nicht vorstellen. Wir wären gefangen in einem unsichtbaren Netz aus Frequenzen, welchem wir nicht ausweichen könnten, ohne zu wissen, wie sich diese auf unseren Körper und unsere Umwelt auswirken. Ich bin nicht grundsätzlich gegen diese neue Technologie, aber ich denke, es wäre doch sinnvoll, uns Zeit zu nehmen, uns besser zu informieren und Mahnungen von Wissenschaftler und Ärzten aus der ganzen Welt ernst zu nehmen, bevor wir uns als Gesellschaft entscheiden, dieses Netz für uns zu installieren und zu nutzen. Wenn alles mal installiert ist, ist an eine Umkehr kaum mehr zu denken, deshalb werde ich dieses Jahr sicher Parteien und Personen wählen, denen die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung am Herzen liegen, bevor wir wie der Zauberlehrling rufen: «Wie werd ich sie nun los, die Geister die ich rief?»

CHRISTINE KOLLER, RHEINFELDEN


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