«Unternehmen müssen ihre soziale Verantwortung mehr wahrnehmen!»

  03.05.2019 Stein

Fricktaler 1.-Mai-Feier in Stein

Die erstmals in Stein stattfindende Fricktaler 1.-Mai-Feier stand ganz im Zeichen der Solidarität mit den Entlassenen im Novartis-Werk Stein. Mit rund 100 Interessierten ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz der Premiere.

Daniela Leimgruber

Nachdem die Fricktaler 1.-Mai-Feier in den letzten Jahren mit einem Marsch durch Rheinfelden, dem Treffen mit den deutschen Kollegen auf der Rheinbrücke und den anschliessenden Reden im Rumpel in Mitten der Altstadt bereits zur Tradition geworden war, wagten die Vorstände der beiden SP-Bezirksparteien in diesem Jahr eine Premiere. Angespornt durch die angekündigte Entlassungswelle der Novartis, entschieden sich die Organisatoren unter der Leitung von SP-Grossrätin Elisabeth Burgener für eine Durchführung in Stein.

Elisabeth Burgener war es auch, welche durch die Veranstaltung moderierte. Die Reihe der Redner eröffnete Daniela Neves, Vertreterin des Aargauischen Gewerkschaftsbundes und der Unia. Sie liess unter anderem einen Vertreter der Arbeitnehmer der Novartis zu Wort kommen und gab den knapp 100 Interessierten Anwesenden die Möglichkeit, zu hören, was eine solche Massenentlassung für den Einzelnen zu bedeuten hat.

Aufruf zum Frauenstreik
Weniger auf lokale, sondern viel mehr auf die Wahlkampfschwerpunkte der SP Schweiz, ging SP-Nationalrätin des Kantons Zürich in ihrer Rede ein. Neben auf den Punkt gebrachten Formulierungen zur Klima- und Sozialpolitik, rief die junge Mutter auch zur Teilnahme am Frauenstreik am 14. Juni auf. «Wir sind keine hysterischen Emanzen. Aber wir werden erst zufrieden sein, wenn es beispielsweise selbstverständlich geworden ist, dass Männer und Frauen Kinder und ältere Angehörige betreuen.»

Mit einer Art «Partner-Rede» der beiden Fricktaler SP-Nationalratskandidaten Rolf Schmid und Carole Binder-Meury wurde dann aber schliesslich wieder Bezug zum Fricktal genommen. Die Beiden wollten in ihrer Rede anhand zweier fiktiver Beispiele die Auswirkungen der aktuellen Bildungspolitik auf den Einzelnen aufzeigen. Anhand zweier fiktiver Beispiele von Entlassenen des Werks Stein wurden die sachlichen Argumente plötzlich ganz menschlich. «Umschulungs- und Brückenprogramme sind bisher praktisch reine Privatsache und Unternehmen nehmen diesbezüglich ihre Verantwortung nicht wahr – das muss sich ändern!», so Binder-Meury in ihrer Rede.

Erfolgreiche Premiere in Stein
Neben dem schönen Wetter und den Musikern Irène Mazza und Nihad Khalil, sorgte asiatisches Essen aus der Outdoor-Wokpfanne, neben der politischen Nahrung, auch fürs leibliche Wohl. Obwohl die Organisatoren der Fricktaler 1.-Mai-Feier in der Vergangenheit schon Redner mit einem grösseren politischen Einfluss verpflichten konnte, schienen sie am Ende mit der Premiere in Stein sehr zufrieden zu sein.


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