«Faszinierend, was so kleine Lebewesen bewirken können»

  28.05.2019 Wegenstetten

Nach einigen Jahren der Vorbereitung konnte nun am Samstag in Wegenstetten das Flederhaus öffentlich eingeweiht werden. Umrahmt wurde diese Eröffnung von einem bunten Fest, das ganz im Zeichen der Fledermaus stand.

Birke Luu

Zehn Jahre lang hatte das alte «Trottehuus» leergestanden, dann machte sich 2012 Pro Natura Aargau daran, eine Lösung für dieses denkmalgeschützte Haus und die darin lebende seltene Fledermauskolonie zu finden. Zusammen mit der Stiftung «Ferien im Baudenkmal» sowie dem Jurapark Aargau, dem Kanton und der Gemeinde wurde die Vision einer sanften Renovation des Hauses verwirklicht. In siebenjähriger Zusammenarbeit entstand so das Flederhaus, welches heute das erste Schutzgebiet auf einem Dachboden beherbergt und gleichzeitig im ersten Stock eine Ferienwohnung bietet, die ab Juli gemietet werden kann. Im Erdgeschoss befindet sich zudem eine Ausstellung, die über die vom Aussterben bedrohte «Grosse Hufeisennase» informiert.

Gute Vernetzung
Aufgrund der grossen Anzahl beteiligter Akteure und Sponsoren kamen zahlreiche Interessierte, Gäste und auch Redner zur feierlichen Eröffnung des Flederhauses. Matthias Betsche, Präsident von Pro Natura Aargau, konnte rund hundert Anwesende im fledermausfreundlich umgestalteten Garten begrüssen. Gemeindeammann Willy Schmid brachte den ganzen Trubel schmunzelnd auf den Punkt: «Es ist wirklich faszinierend, was so kleine Lebewesen alles bewirken können.» Der Gemeinderat sei froh, dass man das Haus habe erhalten können. Und auch Regierungsrat Alex Hürzeler freute sich über dieses Projekt, das der Kanton gerne unterstützt habe: «Ein Fledermaushaus, das habe ich bisher noch nie eingeweiht.» Er hoffe auf einen grossen Werbeeffekt für Wegenstetten und den Aargau. Zudem lobte er die Kombination von Artenschutz und Denkmalschutz sowie die Einbindung der örtlichen Bevölkerung: «Es ist toll, dass aus der Eröffnung ein Fest gemacht wurde, bei dem die Vereine und Schüler aktiv mitwirken.» Christine Neff, Geschäftsleiterin des Jurapark Aargau, betonte, dass dieses Projekt ein gutes Beispiel für vernetztes Zusammenarbeiten sei. Als letzte Rednerin wünschte sie dann: «Manege frei für die Fledermäuse, die Feriengäste und den Zirkus!»

Fledermauszirkus
Das Fest, das bei der Mehrzweckhalle stattfand, bot zahlreiche Aktivitäten und Informationen rund um das Thema Fledermaus. Highlight waren dabei sicher die beiden Vorführungen des Mitspielzirkus Pipistrello – wobei «pipistrello» übersetzt passenderweise «Fledermaus» bedeutet. Im Rahmen einer Projektwoche waren die Schüler der Kreisschule Wegenstetten-Hellikon von den erfahrenen Artisten selbst zu kleinen Artisten ausgebildet worden und konnten dann jeweils rund 300 Zuschauern zeigen, was sie in dieser kurzen Zeit gelernt hatten. Ein gelungenes Fest also rund um die Fledermaus, welches das Flederhaus noch fester in der Gemeinde verankert hat.


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