tierisch mitgehört(h)

  02.04.2019 Kolumne

«Es ist ja schön, dass jetzt alles zu blühen beginnt, aber …» die Frau sprach nicht fertig und bückte sich, um unter dem Chriesibaum in unserem Garten «das ewig leidige Uchrut» auszureisen. Im letzten Moment konnte ich sie stoppen. «Schau doch mal das Bienchen, das davonfliegt. Es ist eben noch da gesessen, wo jetzt ein Hummelchen lustig vor sich hinbrummt. Und lueg, da hat es sonst noch ein paar Käferli, die sich auch am Blüemli bedienen.» Und überhaupt, beginne ich mich zu ereifern: «Wenn eine Blume Löwenzahn, Sunnewirbel, Chrotebösche, Weiefäcke, Lichterblueme, Söiblueme, Kuhblume, Pusteblueme und noch viel mehr heisst, kann das doch kein Unkraut sein.» Ein so viel benanntes Gewächs, das zudem ganz vielen Insekten und Tieren als Nahrungsquelle dient, kann doch wirklich nur etwas Besonderes, aber ganz sicher kein «Uchrut» sein. Und nicht zu vergessen: Wieviel kindliche Freude bereitet es doch auch uns Erwachsenen, in den verblühten Blumenkopf zu pusten und zuzuschauen, wie sich die federleichten Fallschirmchen in alle Richtungen verteilen.


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