SALZIGES
18.04.2019 RheinfeldenGrippisgrappis & Buscheliweier
Das Nahe ist manchmal so fremd. Zum Beispiel Basel – nicht die Stadt, aber das traditionelle Baseldeutsch. Wer als Nichtbasler zum Wörterbuch «Baaseldytsch – Deutsch» greift, kann wunderbare Entdeckungen machen. Zum Beispiel «Grippisgrappis», das ist die Basler Version von Krimskrams. Nicht zu verwechseln mit «Mummelibutz», so nennen sie ein eingehülltes Kind. Eine «Brunzkachle» ist hingegen ein Bettnässer oder auch «Bettbrinzler». Und wie nennen die Basler den Bauch einer schwangeren Frau? «Buscheliweier». Das ist doch «brawurees» (bravourös).
Eine «Waggelgryte» ist eine Dirne, ein «Bräämekesselschwinger» ein Ministrant und ein «Huurlimutz» ein Négligé. Da muss man mal drauf kommen. Auch beim «Lullizapfe» ist nicht auf Anhieb ersichtlich, dass damit ein Schnuller oder Nuggi gemeint sein könnte. Und die «Ryychdumsstyyr» sieht doch aus wie finnisch.
Nicht nett ist hingegen, dass die Basler laut Wörterbuch zur Kinderkrankheit Mumps einfach «Mumpf» sagen. So schlimm ist das gleichnamige Fricktaler Dorf auch wieder nicht.
DER SALZSTREUER salzstreuer@nfz.ch