Rolf Wunderlin ist neu im Verwaltungsrat

  03.04.2019 Zuzgen

Die Raiffeisenbank Wegenstettertal blickt an ihrer 93. Generalversammlung auf einen erfolgreichen Geschäftsgang in ihrem Kerngeschäft, dem Hypothekar- und Kundengeldergeschäft zurück. Der Zeininger Rolf Wunderlin wird neu in den Verwaltungsrat gewählt. 474 Genossenschafter, viele wie nie zuvor, folgten der Einladung zur Generalversammlung.

Hans Zemp

«Die Raiffeisenbank Wegenstettertal konnte das Vertrauen bei den Kunden trotz den Troubles in St. Gallen unvermindert auf hohem Niveau halten», meint Bankleiter Marc Meier zum Geschäftsgang des Jahres 2018. Verwaltungsratspräsident Jascha Schneider-Marfels zeigt auf, dass 85 Prozent der Erträge aus dem Hypothekargeschäft resultieren, dass die Zinsen sinken und dadurch die Zinserträge gegen die Verlustzone hin rutschen. Die Ursache sieht er in den Veränderungen auf dem Hypothekarmarkt, im Einsteigen neuer Anbieter in den Markt. «Wir sind eine klassische Häuslebauerbank», fasst er diese Tatsache zusammen. Der Verwaltungsrat habe diesen Umstand erkannt und die Unternehmensstrategie neu definiert. Die Weiterentwicklung behält man im Auge und den Verwaltungsrat will man erneuern. Ein Personalabbau kommt für ihn aber nicht in Frage. Auch die Negativzinsen sollen nicht weitergegeben werden.

Bankleiter Marc Meier freut sich am Vertrauen der Kunden
Die Bilanzsumme der Bank ist um elf Millionen auf 332 Millionen Franken gewachsen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind der Bank fünfzehn Millionen an Kundengeldern zugeflossen, soviel wie in den letzten zwölf Jahren nie. Im Zinsgeschäft war ein Minderertrag von 142 000 Franken hinzunehmen, was sich letztendlich auch auf den Geschäftserfolg auswirkte. Dieser betrug nach dem Umbau der alten Postlokalitäten in Mietwohnungen 983 000 Franken oder 334 000 Franken weniger als im Vorjahr. Mit dem Jahresgewinn von 448 000 Franken habe man die gesteckten Ziele bei den Bilanzpositionen auf der Aktivseite nicht ganz erreicht, auf der Passivseite aber übertroffen.

Kunden halten der Bank die Treue
Trotz der leicht höheren Hypothekarzinssätze seien der Bank keine Kunden abgesprungen. Dies zeige nach Marc Meier, dass die Bank im Tal geschätzt wird und man das grosszügige Sponsoring von kulturellen und sportlichen Veranstaltungen hochhalte. Das Ganze sei ein Geben und Nehmen. Die Bank gab in diesem Bereich im letzten Jahr 160 000 Franken frei. Zusammenfassend meint Marc Meier: «Wir haben den Rechnungsabschluss so erwartet. Hingegen hat man das verzögerte Wachstum im Hypothekargeschäft über die doch nun lange Zeit nicht unbedingt so gesehen.»

Aufstockung im Verwaltungsrat
Im Verwaltungsrat machen alle gewählten Mitglieder weiter. Neu hat die Versammlung den Zeininger Rolf Wunderlin, einen Bankfachmann, gewählt. Wie Jascha Schneider-Marfels kundtat, will man nach intensiver Auseinandersetzung an einer Klausurtagung den Verwaltungsrat innerhalb von drei Jahren einerseits verjüngen und anderseits professionalisieren. «Wir brauchen neues Blut», so der Vorsitzende. Man spürt hier die Leidenschaft des Präsidenten des Verwaltungsrates deutlich.

Seit dem Abschmettern der geplanten Fusion mit Möhlin hat sich wieder einiges getan. Im Wissen, dass man sich weiter entwickeln muss und will und die Position zu stärken ist, hat man im letzten Jahr kleine Banken gesucht und unter Führung von Jascha Schneider-Marfels eine Interessengemeinschaft gebildet. Beim neuen Präsidenten des Verwaltungsrates Raiffeisen Schweiz, Guy Lachappelle, hat man einen Mann gefunden, der sich auch gegenüber den Kleinen offen zeigt und bereit ist, den unter seinem Vorgänger eingeschlagenen Weg zu korrigieren und die genossenschaftlichen Grundwerte wieder zu respektieren. «Unsere Gruppe und unsere Bank ticken anders als die Konkurrenz, wir sind nicht unter Renditedruck. Unsere Kunden sind unsere Eigentümer», bringt es Schneider-Marfels auf den Punkt. In Solidarität, Liberalität und Demokratie sieht er die zu beachtenden Werte. Bei dieser Gelegenheit erwähnt er weiter, dass im anwesenden Joe Küssenberger aus St. Gallen ein Mann gefunden wurde, mit dem man als Vertrauensmann gut zusammenarbeiten könne.

Besondere Ehrung erfuhr Walter Schertenleib, der 1994 vor der Fusion in Hellikon mit seiner Tätigkeit im Verwaltungsrat startete und nach 25 Jahren noch immer mitwirkt. Der unermüdlich im OK und mit der Jugendband im Einsatz stehende Valentin Sacher und der in diesem Jahr 100 Jahre alt werdende Georg Sacher, er sorgt seit Jahren mit seinen Beiträgen für manch ein Schmunzeln, durften ein Präsent entgegennehmen.

Imbiss und Anschlussprogramm
Der Verwaltungsratspräsident liess es sich nicht nehmen, dem motivierten Team der Bank unter Marc Meier zu danken. In diese Worte schloss er auch den Verwaltungsrat ein. Nach dem Nachtessen aus der Küche von Martin Käser wurden erstmals einige Highlights eingebaut. Unter der Moderation von Radiofachfrau Sandra Schiess wurden nicht nur Blumen verteilt, Goldvreneli in die Hände neuer Besitzerinnen gegeben, auch ein Videotalk von Guy Lachappelle mit dem Verwaltungsratspräsidenten, ein Talk mit Christoph Grenacher und ein Video mit Senior Georg Sacher sorgten für Unterhaltung.


Die Zahlen der Raiffeisenbank Wegenstettertal:

Bilanzsumme: 332 Millionen Franken (Vorjahr: 320 Millionen Franken); Ausleihungen: 279 Millionen Franken (279 Millionen Franken); Kundengelder: 264 Millionen Franken (247 Millionen Franken); Hypothekargeschäft: 277 Millionen Franken (277 Millionen Franken); Geschäftsertrag 4 Millionen Franken (Vorjahr 4,2 Millionen Franken); Geschäftserfolg: 983 600 Franken (1,318 Millionen Franken); Jahresgewinn: 456 000 Franken (452 000 Franken); Zuweisung an gesetzliche Reserven: 415 000 Franken; Verzinsung Anteilscheine: 6 Prozent; Anzahl Mitglieder: 2786 Personen (2894 Personen); Mitarbeitende: 16 Personen (17 Personen) teilen sich 12,5 Vollzeitstellen (13,7 Vollzeitstellen).


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