Regierungsrätin Franziska Roth tritt aus der SVP aus

  23.04.2019 Aargau

Die Parteileitung sei am gleichen Morgen informiert worden. Franziska Roth stand in den letzten Monaten unter grosser Kritik auch aus den eigenen Parteireihen. Hier wurde ihr auch ein Rücktritt aus dem Regierungsrat nahegelegt. Roth erklärte am Dienstag vor den Medien, dass sie als parteilose Regierungsrätin weitermachen werde. Ihre Politik werde weiterhin poiniert bürgerlich sein.

Die SVP hat reagiert und eine Medienmitteilung verschickt, die mit \"Hoffnungslos\" überschrieben ist. \"Leider nahm Regierungsrätin Franziska Roth die Hilfe ihrer Partei nicht an, damit sie die dringend notwendigen Korrekturen bezüglich Führung, Organisation und Kommunikation hätte vornehmen können. Anstelle aufgrund des offensichtlichen Druckes von Parlament, Regierung und Partei sich zu bemühen und Hilfe anzunehmen, entschloss sie sich zu einem Parteiaustritt. Damit ist aber kein einziges Problem gelöst\", schreibt die SVP. \"Die SVP Aargau muss anerkennen, dass sie das Leistungsvermögen von Franziska Roth falsch eingeschätzt hat und bittet die Aargauerinnen und Aargauern in aller Form um Entschuldigung für diese im Jahr 2016 beschlossene Nomination. Vor dem Hintergrund ihrer Ausbildung als Anwältin, der ausgeübten Funktion als geschäftsführende Bezirksgerichtspräsidentin und intensiver Gespräche war die SVP überzeugt, eine fähige Person als Regierungsrätin vorzuschlagen. Zweieinhalb Jahre später muss die SVP anerkennen, dass sie sich täuschte.\"
\"Franziska Roth mangelt es an Willen, Interesse und Talent, das Regierungsamt auszufüllen. Auch ihr Arbeitseinsatz ist ungenügend. Sie hat das Vertrauen allseits weitestgehend verspielt, sieht die Schuld dafür aber nicht bei sich. Dass Frau Roth der Parteispitze unkonstruktives Verhalten gegen sich vorwirft, nachdem führende Exponenten sie während Jahren hinter den Kulissen massiv zu unterstützen versuchten,
spricht Bände. Vorwürfe von Seiten Parteispitze sind spätestens seit Februar 2018 sehr konkret formuliert und ihr bekannt. Beispiele: Angekündigte, aber nie vorgelegte Strategie für das Departement; Arbeitsbeginn Montagmorgen nicht erst um 10 Uhr; fehlende Leadership, insbesondere auch in der Kommission; fehlender Bezug zur Gesundheitsdirektorenkonferenz; Desinteresse für das Gesundheitswesen
und die entsprechenden, wichtigen Geschäfte; fehlende Präsenz an Sitzungen und Veranstaltungen.\" Abschliessend schreibt die SVP: \"Wie Frau Roth das Regierungsamt - nun sogar ohne helfende Partei - weiterführen will, ist der SVP schleierhaft. Ohne massive Erhöhung ihres persönlichen Einsatzes und ohne die Annahme von Hilfe ist dies jedenfalls nicht möglich, und ein Rücktritt vom Amt wäre für den Kanton Aargau das Beste.\"


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