Perlenfund auf USA Road Trip

  10.04.2019 Musik, Rheinfelden

Stadtmusik Rheinfelden mit Highlights der amerikanischen Musikgeschichte

Ein fantastischer Konzertabend: Die Stadtmusik Rheinfelden fand in ihren Archiven Evergreens, Ohrwürmer und Welthits namhafter Komponisten, mit denen sie das hell begeisterte Publikum auf einen Road Trip durch die amerikanische Musikgeschichte mitnahm.

Paul Roppel

Der gegen den Konzertschluss immer intensiver und lautstärker werdende Applaus und die begeisterten Bravorufe sprachen für sich: Die Stadtmusik Rheinfelden hatte das enthusiastisch mitgehende Konzertpublikum mit ihren Darbietungen komplett vereinnahmt. Der geschickte Aufbau des Konzertablaufs mit immer rassigeren und ebenso heissgeliebten Ohrwürmern aus der amerikanischen Musikgeschichte liess den Emotionen der Zuhörer freien Lauf und brachte grossartige hitzige Stimmung in den kühlen Bahnhofsaal. Andererseits animierte das befeuernde Echo aus dem Auditorium zahlreiche Musikanten in der weit über 50 Personen grossen Formation zu mitreissenden Solodarbietungen. So kam der Saal bei der zweiten Zugabe mit dem amerikanischen Nationalmarsch «The Stars and Stripes for ever» richtiggehend ins Beben.

Mit Gesang brilliert
Angeheizt hatte das Korps zuvor mit den stimmungmachenden Melodien aus dem 1964 entstandenen Erfolgsmusical «Hello Dolly». Die Stadtmusik weiss auch als gemischter Chor und mit beeindruckendem Gesang zu brillieren. Vorgängig liessen sich die begeisterten Konzertbesucher in einem breitgefächerten Medley von attraktiven und verspielten Melodien aus der Feder von einem der berühmtesten amerikanischen Komponisten, von George Gershwin, im Big-Band-Sound und mit solistischen Einlagen verwöhnen. Die swingende und zum Tanze im romantischen Mondschein einladende Weise «In the Mood» von Glenn Miller war eine weitere Station im musikalischen Road Trip durch die USA, welche die Stadtmusik unter der bewährten Leitung von Heinz Schoenenberger offerierte. Eine gefühlsvolle Basis dazu legte auch das Medley von fünf Hits, welche Frank Sinatra zu Welterfolgen führte, darunter die melancholische Melodie «Everybody loves Somebody».

Perlen der Musikgeschichte gefunden
Zwischendurch machte die Stadtmusik sogar einen Abstecher ins Weltall und erkundete fremde Galaxien mit der Filmmusik «Through the Years» aus der Serie Star Trek. Zudem zeigte auch anspruchsvollere Literatur wie die Komposition «Shenandoah» die breite Vielfalt des Korps auf. «Für das Konzert suchten wir nach den schönsten Perlen der amerikanischen Musikgeschichte», erzählte Präsident Dominik Baltzer der NFZ – und war dabei offensichtlich recht erfolgreich. «So konsequent haben wir uns noch nie an einem Thema orientiert», fügte er an und es habe auch Spass gemacht. Neben den bewährten älteren Beizügern, die gerne bei einem Konzert aushelfen, sei das attraktive Programm auch bei den Jungen gut angekommen. So hat der Verein jüngst erfreuliche zehn Nachwuchsbläser in seine Reihen aufnehmen können. Eine der Quellen für künftige Ressourcen ist die Windband der Musikschule Rheinfelden/Kaiseraugst, welche den Boden für den Konzertabend unter der Leitung von Edward Cervenka stimmungsvoll vorbereitet hatte.

Einen wichtigen Beitrag zum gelungenen Abend leistete auch der Moderator Philipp Ressnig, der mit seinen überzeichneten humoristischen Klischees der Amerikaner, seinen pointierten und gehaltvollen Anmerkungen sowie seinen ausgefallenen Kostümierungen für viele Lacher sorgte.


Nie einen falschen Ton gespielt…

Beim grandiosen, voluminösen und monumentalen Marsch «The Liberty Bell» von Philip Sousa formierte sich unter dem Mitklatschen des Publikums ein feierlicher Kulissenwechsel. Das epochale Werk über die amerikanische Freiheitsglocke läutete auch eine besondera Ära aus: Mit wehender Fahne der Stadtmusik schritt letztmals Fähnrich Andreas Budmiger auf die Bühne. «Er hat während 27 Jahren zuverlässig und mit hohem Engagement die wichtige Position des Fähnrichs eingenommen und bei vielen Aktivitäten mitgeholfen. Er wurde auch als Ehrenmitglied gewürdigt», sagte Dominik Baltzer und fügte an: «Er war der Einzige, der nie einen falschen Ton gespielt hat». Budmiger übergab das Vereinsbanner seinem Nachfolger Marcello Flückiger.


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