Migration und Alter

  16.04.2019 Rheinfelden

Runder Tisch in Rheinfelden

Kürzlich trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von verschiedenen Institutionen sowie Schlüsselpersonen und Freiwillige in Rheinfelden zum 32. «Runden Tisch Integration». Neben dem allgemeinen Austausch stand das Thema Alter und Migration im Zentrum.

Die Bevölkerung wird im Durchschnitt immer älter. Dies trifft nicht nur auf Schweizerinnen und Schweizer zu, sondern auch auf Menschen mit Migrationshintergrund. Während man bis in den 1990er Jahren noch davon ausging, dass die meisten Migrantinnen und Migranten im Alter in ihre Herkunftsländer heimkehren, ist heute klar: Nur etwa ein Drittel kehrt definitiv zurück, während der Rest in der Schweiz bleibt oder pendelt. Es ist erwiesen, dass diese Bevölkerungsgruppe gesundheitlich deutlich mehr Probleme und eine tiefere Lebenserwartung hat, als die einheimische Bevölkerung. Mit diesen und weiteren interessanten Informationen führte Christina Zweifel, Leiterin der Fachstelle Alter und Familie des Kantons Aargau, die Teilnehmenden des Runden «Tisches Integration Rheinfelden» ins Thema ein.

In Rheinfelden leben knapp 1000 Personen über 55 Jahre, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, was rund 27 % entspricht. Es ist zu erwarten, dass der Anteil der älteren Migranten in der älteren Bevölkerung in den nächsten Jahren schweizweit stark steigen wird. In Rheinfelden hat sich eine lokale Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Institutionen und der Gemeinde deshalb dem Thema Alter und Migration angenommen. Rheinfelden ist damit eine von drei kantonalen Pilotgemeinden im Programm Alter und Migration (AltuM) von HEKS. Programmleiterin Yvonne Kneubühler stellte am Runden Tisch eine erste Umfrage der lokalen Arbeitsgruppen vor, die ergeben hatte, dass in Rheinfelden die Regelstrukturen wie zum Beispiel Spitex oder Angebote der Pro Senectute von Ausländern wenig genutzt werden. Nun werden in einem nächsten Schritt freiwillige Brückenbauer gesucht, die zugewanderte Menschen im Alter unterstützen, mithelfen diese zu erreichen und ihre Bedürfnisse abzuholen und sich beim Aufbau von Angeboten einbringen. Eine erste Infoveranstaltung zum Thema wurde von der Arbeitsgruppe Alter und Migration für den 22. Mai im Roten Haus angekündigt. Die angeregte Diskussion, die sich am Runden Tisch Integration entwickelte, unterstrich die Wichtigkeit des Themas und motivierte die Arbeitsgruppe für das weitere Engagement.

Der Runde Tisch Integration Rheinfelden ist ein Austausch- und Informationsgefäss, das seit 2006 existiert. Es wird zweimal jährlich vom Projekt «mit.dabei-Fricktal» in Zusammenarbeit mit der Sozialkommission Rheinfelden organisiert. (mgt)

www.mitdabeifricktal.ch


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