LANDFRAUEN BEWEGEN

  05.04.2019 Kolumne

Wartezimmer

Barbara Schlienger, Hellikon

Kürzlich musste ich den Hausarzt aufsuchen. Dies schiebe ich schon einige Zeit vor mich her. Jetzt aber muss es sein, es hat sich keine Besserung eingestellt. Ich rufe beim Hausarzt an. Am anderen Ende des Telefons ertönt eine freundliche Stimme, die mir sagt ich solle es in zehn Minuten noch einmal probieren oder in wirklich wichtigen Notfällen die angegebene Handynummer wählen. Wie es sich herausstellt, ist es gar nicht so einfach, einen Termin zu bekommen. Nach dem x-ten Versuch, ohne Erfolg durchzukommen, erkläre ich mich zum Notfall. Am anderen Tag betrete ich das Vorzimmer der Arztpraxis.

Es sind noch ein paar Fragen zu klären. Im Hintergrund höre ich eine angeregte, laute Diskussion zweier Personen. Diese reden über Krankheiten, Beschwerden oder wann ist eine Operation sinnvoll. Ich betrete das Wartezimmer und begrüsse die anwesenden Patienten. Ich wähle ein Heft über schöne und reiche Prinzen und Prinzessinnen als Lektüre aus. Dann ist einen Moment still. Ich werde kurz von zwei älteren Personen gemustert. Sofort geht ihr Gespräch weiter im gleichen Tonfall. Nun wird ein Herr gerufen. «Herr Muster, Sie können jetzt kommen!» Keine Reaktion. Wieder ertönt sein Name, nun verabschiedet er sich ausführlich von seiner Gesprächspartnerin. Dieser ist es nun sichtlich langweilig, sie schaut alle paar Sekunden auf die Uhr. Bald bin ich alleine im Wartezimmer. Nun haben die beiden Frauen am Empfang ein Problem mit dem Computer. Der möchte partout ein Rezept nicht ausspucken. Dies, weil er ein Medikament nicht erkennen will. Beide Frauen haben versucht, auf verschiedenen Wegen – Fenster zu schliessen, alles herunterfahren – den Computer zu überzeugen. Aber ohne Erfolg. Nun werde ich zum Arzt gerufen. Wir besprechen mein Leiden und finden die Ursache für meine Schmerzen. Ich verlasse die Praxis mit Medis und einer Therapie. Bei schönstem Sonnenschein mach ich mich auf den Heimweg. Mittlerweile geniesse ich die warmen Tage und alle Facetten, die der Frühling mir bietet.

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