Gemeinderat geht auf Kritik ein

  04.04.2019 Kaiseraugst

Der Gemeinderat von Kaiseraugst reagiert auf eine Petition aus der Bevölkerung, die mehr Informationen zu einigen grossen Projekten verlangt. Eine Orientierung betreffend Domus-Turm bei der Liebrüti sei geplant.

Valentin Zumsteg

Am Montag hat sich der Kaiseraugster Gemeinderat an seiner Sitzung mit der Petition beschäftigt, welche eine Gruppe von unzufriedenen Bürgerinnen und Bürgern vergangene Woche eingereicht hatte. Im dazugehörigen Schreiben äusserten sich die Petitionäre unzufrieden über die aktuelle Informationspolitik. Vor allem zum geplanten Bau des Domus-Turms bei der Liebrüti mit 124 Wohnungen und zur möglichen neuen Überbauung Wurmisweg West mit rund 300 Wohnungen wollen sie besser informiert werden (die NFZ berichtete).

«Unabhängige Fachperson»
«Es ist unbestritten, dass in Kaiseraugst momentan einige grössere Projekte anstehen, welche die Bevölkerung interessieren. Der Gemeinderat informiert immer dann, wenn über gesicherte Fakten gesprochen werden kann. Bei all den erwähnten Themen wie Baugesuch Holzheizwerk AEW, Domus und Nutzungsplanänderung Wurmisweg stehen wir in laufenden Verfahren oder Vorprüfungen», hält Gemeindepräsidentin Françoise Moser gegenüber der NFZ fest. «Zum heutigen Zeitpunkt können wir mitteilen, dass die Baugesuchsauflage Holzheizwerk abgeschlossen ist und das Gesuch noch diesen Monat im Gemeinderat behandelt wird.»

Beim Bauprojekt Domus stehe der Gemeinderat mit der Bauherrschaft betreffend den Bestimmungen der Sondernutzungsvorschriften im engen Austausch. «Mit den ordentlichen Baugesuchunterlagen ist eine Stellungnahme einer unabhängigen Fachperson aufzulegen, welche Auskunft gibt, ob das Bauprojekt die Bestimmungen des Gestaltungsplans einhält», betont Moser. Diese Stellungnahme beurteile unter anderem die architektonische Gestaltung und die räumliche Wirkung. «Sobald das Baugesuch vollständig ist, kann abgeschätzt werden, welche Auswirkungen das Bauvorhaben auf das bestehende Ladenangebot haben wird», betont Moser und sie ergänzt: «Es ist geplant, dass Gemeinderat und Bauherr gemeinsam eine Informationsveranstaltung durchführen, um all die Fragen zu beantworten, welche schon seit längerer Zeit unter den Nägeln brennen.»

«Dynamik kann Befürchtungen auslösen»
Betreffend Wurmisweg West weist sie daraufhin, dass im Januar 2019 zwei öffentliche Informationsanlässe stattgefunden haben, an welchen Architekt, Ortsplaner und Bauherr persönlich vertreten waren. «Interessierte konnten so direkt in Kontakt mit den zuständigen Personen treten. Unter anderem wurde die verkehrstechnische Erschliessung diskutiert, inklusive Parkplatzsituation und auch die Frage nach der Mehrwertabgabe angeschnitten. Nach Abschluss des Auflageverfahrens zur Nutzungsplanung und im Vorgang zur Gemeindeversammlung wird ordnungsgemäss aufgelegt. Darunter fällt auch der Vertrag mit der Ernst Frey AG über die vereinbarte Mehrwertabgabe.»

Der Gemeinderat steht zudem in Kontakt mit den Ortsparteien. Einige haben Interesse bekundet, dass dieses Geschäft im Rahmen der jeweiligen Parteiversammlungen gemeinsam mit dem Bauherr diskutiert werden kann. Moser: «In einer vom Wandel stark geprägten Gegenwart kann diese Dynamik an Projekten Befürchtungen auslösen. Der Gemeinderat ist sich dessen bewusst und setzt sich vertieft mit all diesen Anliegen auseinander: dies jeweils mit dem Ziel, dass er eine für die Gemeinde verträgliche Entwicklung bewirken kann.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote