Falsche Hoffnungen und Warnungen

  30.04.2019 Leserbriefe

Wie bei jeder Abstimmung führt auch die Diskussion um das neue EU-Waffenrecht zu Übertreibungen in beiden Lagern. Natürlich ist der Schiesssport in der Schweiz in seiner Existenz nicht grundsätzlich in Frage gestellt, wenn das EU-Waffenrecht angenommen wird. Aber die Schützenvereine und ihre Aktiven hätten mit deutlich erschwerten Bedingungen zu kämpfen. Vor allem der administrative Aufwand wäre viel grösser, und zahlreiche Schützen hätten nicht mehr ihr eigenes Gewehr oder ihre eigene Pistole.

Als Kantonalpräsident des Aargauer Schiesssportverbandes habe ich kein Verständnis für diese Folgen, denn die effektive Sicherheit der Bevölkerung würde sich dadurch überhaupt nicht erhöhen, wie die Gegenseite verspricht. Wir hatten in den letzten Jahren mit Waffen unserer Mitglieder nachweislich praktisch keine Unfälle und Verbrechen.

Ebenso zweifelhaft ist die spekulative Behauptung der Befürworter des EU-Waffenrechts, dass die Schweiz mit einer Ablehnung die Schengener Abkommen aufs Spiel setzen würde. Die EU profitiert im selben Ausmass davon und wird sich zweimal überlegen, diese bewährte Zusammenarbeit aufzukündigen.

Somit bleiben unter dem Strich primär nachhaltige Probleme für den traditionsreichen Schiesssport, ohne dass die Schweiz einen eindeutigen Vorteil erhalten würde. Warum also sollen wir das fragwürdige EU-Waffenrecht unterstützen? Ein Nein ist die einzige richtige Antwort bei dieser Abstimmung.

VICTOR HÜSSER, KANTONALPRÄSIDENT AARGAUER SCHIESSSPORT-VERBAND


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