Mit uns gehen grad die Gäule durch

Ronny Wittenwiler

Als ich vergangenen Freitag vom zweiten Faisse heimkam spielte mir Maus einen Morgenstreich. Das stimmt zwar nicht, ist aber egal. Hauptsache eine Kolumne aus aktuellem Anlass: Fasnacht! Jetzt geht es also so richtig los mit Scheiaweia und Brösmeli hat bei der Kostümanprobe für den Umzug schon mal eine kleine Bitte formuliert: «Und wo bitteschön bleibt mein Pferd!?»

Da stand sie also vor mir in ihrem hübschen Indianerkleid und versuchte mich zu überzeugen, dass ich nun aber subito irgendwo einen Gaul aus dem Hut zaubern solle: «Papi. Ich bin vom Stamm der Falken und ich kann nicht ohne Rössli.» – «Weisst du, mein Schatz», sagte jetzt Maus, «dein Papi konnte auch nie ohne Rössli. Dann haben sie es abgerissen, jetzt hockt er halt immer im Warteck.» Krümel stand daneben und bohrte als Pipi Langstrumpf in der Nase. «Bitte nicht», sagte ich zu Maus: «Tu mir das nicht an. Er kann von mir aus als Herr Nilsson an die Fasnacht gehen, aber sicher nicht als Pipi Langstrumpf.»

«Warum nicht als kleiner Onkel», fragte jetzt Brösmeli, «dann hätten wir das Problem mit meinem Pferd gelöst.» – «Sei ein Wanderfalke», sagte ich jetzt zu Brösmeli, «dann brauchst du kein Pferd», da drehte sie sich um zu ihrem Bruder und sprach: «Geh, Pipi Langstrumpf, geh und grabe das Kriegsbeil aus. Dein Vater hat es nicht anders gewollt.» Irgendwie drüllen grad alle durch vor lauter Aufregung.

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