Starker Widerstand zum Windpark Burg

  28.03.2019 Wölflinswil

Generalversammlung des Vereins Pro Burg

An der gutbesuchten Jahresversammlung des Vereins «Pro Burg» im Gasthof «Ochsen» in Wölflinswil wurde ein weiterhin starker Widerstand gegen einen Windpark auf Burg deutlich. Die Gegenargumente haben sich verstärkt. Die Hauptgründe sind die Verschandelung der Landschaft, die hohen finanziellen Risiken, die Gefährdung der Wasserquellen, die neuen Gefahren für Fledermäuse und Vögel, die Entwertung der Liegenschaften und der massiv höhere Zusatzlärm, wurde an der Versammlung betont. Die Nachteile von Windkraftanlagen überwiegen den geringen und höchst unsicheren Energieertrag bei weitem. Bruno Gubler berichtete über die Orientierungs- und Gemeindeversammlung vom Dezember in Kienberg. Die Versammlung hat mit 104 Ja gegen 75 Nein den Dienstbarkeitsvertrag gutgeheissen. Ein Achtungserfolg aus gegnerischer Sicht nachdem ursprünglich lediglich eine kleine Gruppe Opposition anmeldete.

Binnen einem Jahr hat sich aber auch das Umfeld für die Windenergie in der Schweiz auf der ganzen Linie negativ verändert, wurde an der Versammlung weiter ausgeführt. So lehnten in Court im Berner Jura von 325 Einwohnern an der Gemeindeversammlung 70 Prozent eine solche Windkraftindustriezone auf der zweiten Jurakette ab. Dieses Projekt mit sieben Windturbinen ist damit beerdigt. Vor einem Monat wurde der neue Windatlas publiziert. Die Prognosen von 2016 wurden buchstäblich über den Haufen geworfen. Obwohl mehr Messstationen berücksichtigt wurden, gibt es aufgrund der neuen Messungen weit weniger Wind. Die 37 Windturbinen, welche heute gesamtschweizerisch in Betrieb sind, erzielten einen Nutzungsgrad von nur gerade 17,8 Prozent. Die Genossenschaft Birseck machte deutlich, dass die Schweiz kein Windland sei. Bei Windgeschwindigkeiten von teilweise nur 4,5 m/s im Jurabogen sei kein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Genau das war der Anlass für den Vorstand des Vereins, im Falle Burg die genauen Windmesszahlen zu verlangen. Sie wurden vom AEW nicht freigegeben und dieses will das erst mit der öffentlichen Projektauflage nachholen. Auf die Fakten in dieser zentralen Frage, darf man gespannt sein.

«Pro Burg» prüft alle Details
Der Vorstand des Vereins «Pro Burg» wird bei der kommenden Projektauflage alle Details kritisch beurteilen. Ein besonderes Augenmerk wird den Wasserquellen (bauliche Massnahmen, Schutz, Haftung) gelten, die für die Direktversorgung der Dörfer existenziell wichtig sind. Der bisherige Vorstand mit Werner Habermacher an der Spitze wurde für ein weiteres Jahr bestätigt und die Jahresrechnung gutgeheissen. Der Verein mit über 300 Mitgliedern will auch weiterhin eng mit der Dachorganisation «Freie Landschaft Schweiz» zusammenarbeiten, welche bereits 40 Organisationen umfasst. (mgt)


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