SPITALRATGEBER

  22.03.2019 Gesundheit

Demenz lässt viele Fragen offen

Dr. med. Bernard Flückiger, Chefarzt Medizinische Klinik Rheinfelden

Demenz ist eine Erkrankung, die das Gehirn betrifft und sich durch den zunehmenden Verlust des Geistes und der Verstandsfähigkeit äussert. Typische Merkmale sind eine Verschlechterung der Gedächtnisleistung, des Denkvermögens, der Sprache und des praktischen Handelns. Es gibt diverse Formen von Demenz, doch die bekannteste und am weitesten verbreitete ist die sogenannte «Alzheimer-Demenz».

In der Schweiz gibt es rund 116 000 Fälle mit diagnostizierter Demenz. Leider wird nur etwa die Hälfte aller Betroffenen effektiv diagnostiziert. Wichtig zu erkennen ist, dass auch das soziale Umfeld des Erkrankten betroffen ist.

Diese Krankheit ist insofern belastend, da sich der kognitive Abbau in den Jahren nach der Diagnosestellung zunehmend verstärkt. Deshalb stösst das soziale Umfeld oftmals an seine Grenzen. In der Anfangsphase merken die Betroffenen und Angehörigen, dass das Gedächtnis nachlässt und sie immer vergesslicher werden. In diesem Fall sollten zwingend Abklärungen vorgenommen werden. Ein Hausarzt kann Untersuchungen durchführen und die weiteren Schritte mit den Angehörigen und dem Betroffenen diskutieren. Dazu gehört auch eine weiterführende Abklärung in einer sogenannten «Memory Clinic».

Demenz ist nach wie vor unheilbar. Dank einer medikamentösen Therapie können Symptome und Verhaltensauffälligkeiten allerdings verbessert werden. Zudem kann auch die Einweisung in eine Pflegeinstitution bei einer Behandlung mit Medikamenten verzögert werden. Gerade deshalb ist eine frühzeitige Diagnosestellung von wesentlicher Bedeutung.

Eine positive Beeinflussung von Risikofaktoren wie Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker sowie Nikotinstopp zeigt eine präventive Schutzwirkung, wobei man das Risiko einer Erkrankung nie ganz ausschliessen darf. Körperliche Betätigung und eine gesunde Ernährung ist immer noch die beste Prävention!

Am Donnerstag, 4. April 2019, findet dazu um 19 Uhr ein kostenloses Referat im Spital Laufenburg statt.


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