SALZIGES - Die Nordgrenze verbessert
08.03.2019 KolumneDie Lektüre alter Schriften kann immer wieder erhellend sein – auch was das Fricktal betrifft: «Jenes linksrheinische Gebiet, das sich als bergiges Dreieck an das silberne Band des Rheines zwischen Jura und Schwarzwald schmiegt und heute wie früher als Fricktal bezeichnet wird, war nie eine politische Einheit und ist es auch in unseren Tagen nicht.» Das steht in einem Buch aus dem Jahre 1932, das mir kürzlich in die Hände fiel. Es beschäftigt sich mit dem vorderösterreichischen Gebiet, das ein knappes Jahr lang den eigenen Kanton Fricktal bildete und seit 1803 zum Aargau gehört.
Tatsächlich präsentiert sich das Fricktal heute noch in vielem alles andere als einheitlich. Nur wenn es gegen Aarau geht, scheint man sich meistens einig und die Reihen werden geschlossen. Wenn man dem Büchlein Glauben schenken darf, dann ist das nichts Neues.
Übrigens: Das Buch endet sehr versöhnlich: «Es war ein kleiner Landstrich, den die Schweiz mit dem Fricktale gewann, aber reich an guten Äckern, schönen Rheinufern, Salz und prächtigen Forsten. In entscheidender Weise verbesserte er die Nordgrenze der Eidgenossenschaft. Nachteile hat der Übergang niemandem gebracht.» Das stimmt – so darf man hoffen – auch heute noch.
DER SALZSTREUER
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