Hätte, hätte, Fahrradkette

  19.03.2019 Rheinfelden

Der EHC Rheinfelden scheitert im Playoff-Finale

In der sogenannten «Belle» war dem EHC Rheinfelden das weniger schöne Ende vorbehalten. Gegenüber der NFZ äussert sich der Sportchef zu den Gründen, weshalb man nach zwei Startsiegen den Zweitliga-Meistertitel mit drei Niederlagen noch aus der Hand gab.

Ronny Wittenwiler

Es hat also doch nicht sein sollen: Der SC Freimettigen verteidigt seinen 2. Liga-Meistertitel Zentralschweiz. Genau wie vor einem Jahr behalten die Berner im Vergleich mit dem EHC Rheinfelden das bessere Ende für sich. Waren allerdings in der letzten Saison die Rheinfelder noch klar unterlegen und verloren die Serie gleich mit 0:3, so ist das neuerliche Scheitern doch auch bitter: Die Fricktaler führten in der aktuellen Final-Serie bereits mit 2:0, scheiterten dann aber dreimal in Folge.

Kleinigkeiten
«Nicht die bessere Mannschaft hat gewonnen, sondern die glücklichere», sagt EHCR-Sportchef und Präsident Hansueli Tischhauser, und er sagt das nicht im Stile eines schlechten Verlierers – im Gegenteil. Dass nämlich die Fricktaler über die gesamte Serie das bessere Team gewesen seien, das möchte er ebenso wenig behauptet haben. «Aus meiner Sicht war diese Serie eine Begegnung auf Augenhöhe, völlig anders als im vergangenen Jahr, als wir noch ganz klar unterlegen waren.» Dieses Mal hätten Kleinigkeiten den Unterschied ausgemacht. «Unser 5:1-Startsieg war zum Beispiel etwas gar hoch, da hatten wir das Glück auf unserer Seite. Auch im zweiten Spiel mit dem 3:1-Sieg lief Vieles eher für uns.» Dass die nächsten drei Spiele Freimettigen allesamt mit nur einem einzigen Tor Unterschied, einmal gar erst in der Verlängerung, für sich entscheiden konnte, zeigt derweil, wie die Berner das Glück auf ihre Seite zu zwingen wussten. «In der Verlängerung vergangenen Dienstag scheiterte einer unserer Spieler alleine vor dem Tor. So ein Matchpuck kann auch rein», sagt Tischhauser. Und Rheinfelden wäre Meister gewesen. «Kleinigkeiten eben», jetzt nochmals Tischhauser, doch er weiss, zu lamentieren, über dieses «Hätte und Wäre» – es bringt nichts.

«Die Enttäuschung war gross»
Die jüngste Niederlage im alles entscheidenden fünften Spiel vom Samstagabend, zuhause vor fast 500 Zuschauern, liest sich spektakulär. 6:7 stand es am Ende, dreizehn Tore also insgesamt. Nach dem ersten Drittel stand es 2:2 Unentschieden, Rheinfelden ging gar zweimal in Führung. Die erstmalige Führung schon nach dreissig Sekunden im zweiten Drittel gaben ihrerseits die Berner lange nicht her. Erst in der 44. Minute gelang dem Heimteam durch Rony Spreyermann zwar der Ausgleich (5:5), zehn Minuten später lagen die Berner erneut mit zwei Toren voraus (5:7). Mit dem Anschlusstreffer durch Rheinfeldens Simon Schöni zum 6:7 knapp drei Minuten vor Schluss gab es nochmals Grund zur Hoffnung, ein weiterer Treffer wollte dem EHC Rheinfelden aber nicht mehr gelingen. «Die Enttäuschung nach dem Spiel bei unserem Team war gross», sagt Tischhauser. Doch allein mit Blick auf die gesamte Saison gelte es zu relativieren. «Für mich war es eine sehr gute Saison mit einem qualitativ breiten Kader. Die Mannschaft war sehr intakt.» Vom Titel geträumt, lange absolut auf Kurs, ohne Niederlage durch die Playoffs bis ins Finale, musste der Zweitligist aus Rheinfelden seinem Berner Kontrahenten dann doch zur Meisterschaft gratulieren. Ganz am Ende fehlte also ein kleines Bisschen. Wenn man so will: die Kirsche zuoberst. Beim EHC Rheinfelden ist man stolz auf das Erreichte.


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