Forstpersonal leistet unverzichtbare Arbeit für Bevölkerung

  19.03.2019 Rheinfelden

Rheinfelder Ortsbürgertag war ein «Tag in den Frühling»

Am Rheinfelder Ortsbürgertag haben der Gemeinderat und die Ortsbürgerkommission den zahlreich erschienen Gästen einmal mehr auf eindrückliche Weise vor Augen geführt, welche unverzichtbare Arbeit das Forstpersonal für den Wald im Speziellen und im Allgemeinen für die Bevölkerung leistet.

Willi Wenger

Dokumentiert wurde dies am Ortsbürgertag einerseits beim Besuch des Werkholzplatzes Wäberhölzli sowie bei der Jungwaldpflege, wo Stadtoberförster Kurt Steck und Revierförster Bruno Staudacher, der Leiter des Forstbetriebs Rheinfelden-Magden-Wallbach, den vielfältigen Beruf des Försters vorstellten. Stadtammann Franco Mazzi begrüsste zudem Kantonsförster Alain Morier, der das Interesse des Kantons an diesem «Tag in den Frühling» dokumentierte. Mazzi, hielt bereits bei der Begrüssung im Forstwerkhof fest, dass «wir hier im Kerngeschäft sind». Wie macht man Holz? Was macht man mit Holz und wie funktioniert eine rationelle Jungwaldpflege? waren Fragen, welche das Stadtoberhaupt vielsagend an die gut gelaunten Ortsbürgerinnen und Ortsbürger richtete.

Am Wertholzplatz Wäberhölzli, wo in diesen Tagen 490 Kubikmeter Holz für rund 140 000 Franken verkauft wurden, hat Staudacher dem Publikum erklärt, wie die wertvollsten Baumstämme der Region im Submissionsverfahren verkauft werden. «Dies findet immer im Dezember und im März statt, kommentierte Staudacher, der auf Käufer aus der Schweiz, dem benachbarten Ausland sowie aus Osteuropa zählen kann. Auf den ersten Blick war die gelagerte Menge imposant, in Zahlen jedoch bescheiden. Nur 1 Prozent der geschlagenen Menge gelange über diesen Kanal an die Kundschaft, sagte Staudacher weiter, um auf die unterschiedlichen Preise des Holzes hinzuweises. Je nach Holzart und Zustand des Holzes werden von wenigen Hundert Franken pro Kubikmeter bis über 10 000 Franken bezahlt, «sofern es sich um eine Perle handelt», wie Steck und Staudacher unisono festhielten.

Interessant war zu hören, dass die Buche als Wertholz nicht mehr sehr gefragt sei. Sie wird heute im Wesentlichen als Energieholz vermarktet. «Generell», so Steck, «zwei Drittel der Holznutzung sind Energieholz, das am Ende des Tages gewinnbringend veräussert werden muss». Vor Ort und in den Waldungen des Forstbetriebs wird aus ökologischen und klimatischen Gründen die Eiche favorisiert. Der Kanton unterstützt diese Massnahmen.

Vitale Bäume im Zentrum
Alles in allem: Das Rheinfelder Forstpersonal pflegt professionell. Es erzielt ein gutes Kosten-/Nutzenverhältnis, eine gute Qualität und damit die notwendige Stabilität der Bäume. Wert gelegt wird zudem auf eine ordentliche Baumartenmischung. Vitale Bäume seien zentraler denn ja, blickte Steck in die Zukunft. Vitalität komme vor Qualität. Das sei auf lange Sicht ein Aspekt, dem die volle Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse. Der Ortsbürgertag bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen schloss mit dem traditionellen Grillplausch. Ein Schätzwettbewerb rundete die in jeder Beziehung gelungene Veranstaltung ab.


«Schlechtes Wetter ist gut»

Kurt Steck hat festgehalten, dass schlechtes Wetter grundsätzlich gut für den Wald sei. «Wir sind froh über jeden Regen», sagte er, um auf die Hitze des vergangenen Sommers hinzuweisen. Zwei Drittel des Holzschlags seien in der Folge Zwangsnutzung gewesen. Stark «gestresst» war die Hauptbaumart Buche. Die europaweite Trockenheit habe zudem den «Borkenkäfer» auf den Plan gerufen.


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