Empfang für Laufenburger Burgschreiber

  12.03.2019 Laufenburg

Offizielle Ernennung von Markus Manfred Jung

Drei Monate lang wird der Burgschreiber in den beiden Schwesterstädten arbeiten und wohnen, je zur Hälfte in der Schweiz und im Badischen.

Dieter Deiss

Im Sommer 2017 hatten die deutsche Autorin Petra Gabriel und der Schweizer Martin Willi, Kultur- und Eventmanager, erstmals die Vision der Einsetzung eines grenzüberschreitenden Burgschreibers. «Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden», erzählte Martin Willi bei der Begrüssung der illustren Gästeschar, darunter Regierungsrätin Franziska Roth, in der Kultschüür. «Ein Jahr später wurde die Vision zur Realität: Die Stelle des Burgschreibers konnte ausgeschrieben werden.» Aus 16 Bewerbungen habe eine sechsköpfige Jury das Stipendium an den 65-jährigen Markus Manfred Jung aus Hohenegg im Kleinen Wiesental vergeben.

Während der ersten Hälfte seines Stipendiums wohnt der Burgschreiber im schweizerischen Laufenburg und hat hier Hannes Burger als Götti zur Seite. Für die zweiten sechs Wochen residiert Jung auf der badischen Seite, wo ihm Martin Blümke als Götti zur Seite steht. «Die beiden Göttis haben die Funktion als «Türöffner» zu Amtsstuben, Museen, Archiven und weiteren Stellen», berichtete Willi. Das grenzüberschreitende Kulturstipendium solle die Literatur im Allgemeinen fördern. Nicht zuletzt verspricht man sich aber auch einen Werbeeffekt für die ganze Region,

Die Liebe zum Alemannischen
«Ankommen» heisst kurz und bündig die Aufgabenstellung. Ein Bezug muss zudem hergestellt werden zu Laufenburg. Was der Burgschreiber macht, ist ihm völlig freigestellt. Er meinte denn auch bei seiner persönlichen Vorstellung: «Das Stipendium ist wie ein Preis für etwas, das man noch nicht gemacht hat.» Ist er also ein Risiko für das Projekt? Wohl kaum! Sein bisheriges Schaffen ist eindrücklich. Zahlreiche publizierte Geschichten, Gedichte und Theaterstücke zeugen von der Vielseitigkeit des Burgschreibers. Seine Liebe gehört zweifellos der alemannischen Sprache, in der viele seiner Werke verfasst sind.

Markus Jung bot den Anwesenden einige Kostproben aus seiner literarischen Tätigkeit. Die Lesungen waren vorwiegend in Alemannisch vorgetragen. Die vorgetragenen Werke zeugen von einem feinen, tiefgründigen Humor und zeugen zudem von einer ausserordentlichen Beobachtungsgabe des Schriftstellers.

Offizielle Ernennung
Die beiden Stadtoberhäupter überreichten Markus Manfred Jung die Urkunde zur Ernennung als Burgschreiber. Stadtammann Herbert Weiss zeigte sich dabei erfreut über die erneut gute Zusammenarbeit mit der Schwesterstadt und meinte: «Ich bin gespannt auf das Ergebnis.» Und Bürgermeister Ulich Krieger bedankte sich bei den Verantwortlichen: «Es wurde uns ein hervorragend ausgearbeitetes Konzept unterbreitet, das uns die Unterstützung des Vorhabens leicht gemacht hat.» Mit der Anwesenheit von Regierungsrätin Franziska Roth erhielt der Anlass ein ganz besonderes politisches Gewicht. In ihrem sympathischen Auftritt wünschte die Regierungsrätin dem Burgschreiber viele gute Ideen. «Ich finde das Projekt sehr spannend, denn die Förderung der Sprache ist wichtig», meinte sie.

So einfach auf der faulen Haut liegen kann der Burgschreiber freilich nicht. Bereits sind diverse Termine genagelt. So etwa ein Workshop an der Kreisschule Laufenburg bei Lehrer Kaspar Guggenbühl. Spannend dürfte auch der Frühschoppenstammtisch am 31. März mit dem Burgschreiber in der KulturWerk-Stadt Sulz werden. Am 10. April ist eine Lesung in der Bibliothek im XL-Zentrum angesagt. www.burgschreiberlaufenburg.com.


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