Braucht Rheinfelden noch einen «Greenland Manager»?

  08.03.2019 Leserbriefe

Mit den gestarteten Diskussionen zur Raumplanung Rheinfeldens (REK) möchte man eine sinnvolle Gestaltung und Überbauung der Gemeindeflächen bis ins Jahr 2040 vorantreiben. Die Bewohner Rheinfeldens soll(t)en Mitte 2019 die Möglichkeit erhalten, hierzu Stellung nehmen zu dürfen. Jedoch reicht nun kurz vorher die Swisslos noch rasch ein Baugesuch für ein Riesen-Logistikzentrum im Chleigrüt ein.

Dass aber dieses Projekt raumplanerisch völlig sinnwidrig (vorsichtig ausgedrückt!) ist, dürfte allen offensichtlich sein: Logistikzentren sind vor allem Verkehrserzeuger, von denen es in Möhlin-Nord schon mehr als genug gibt. Und die wenigen Niedriglohn-Arbeitsplätze in diesen Zentren dürften sich zudem in den nächsten Jahren durch eine stete Automatisierung deutlich verringern.

Wie beim abgelehnten Kieswerk würde dieses geplante Zentrum wieder auf der niedrigsten Wertschöpfungsstufe agieren, was wie die Faust aufs Auge zu den teuren Wohnungen Rheinfeldens passt. Rheinfelden hätte durch dieses Projekt nicht nur gar nichts (finanziell) gewonnen, sondern würde sich zusätzlich einen noch grösseren Verkehrskollaps auf der bereits ausgelasteten Kantonsstrasse Möhlin-Rheinfelden einhandeln.

Man fragt sich schon wieder: Ist Rheinfelden nicht in der Lage, seine noch unbebauten Flächen einer zeitgemässen Nutzung zuzuführen? Braucht es hier womöglich noch einen professionellen «Greenland Manager» analog des City Managers? Oder liegt hier wieder ein leides Produkt der vielgelobten Vernetzungen Rheinfeldens mit dem Rest der Wirtschafts-Welt vor?

Seltsam wirkt es dagegen, dass gleichzeitig das «Naturvorhaben Piaget» in der Grube Chleigrüt in der Warteschleife über dem Rathaus kreisen muss. Anscheinend ist es hier zwingend, die Ergebnisse der laufenden Raumplanungsgespräche (REK) Mitte Jahr 2019 abzuwarten. Während man dem Logistikzentrum noch übereilt einen Platz, auf dem es nichts zu suchen hat, zuweisen möchte.

Die Vigilanten («Unser Rheinfelden») werden das Baugesuch im Interesse des Gemeinwohls Rheinfeldens konsequent bekämpfen.

BARBARA MARTENS, VIGILANTEN, «UNSER RHEINFELDEN»


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