Brückenschlag in den Gemeinden

  14.03.2019 Möhlin

Die letzte Etappe für den Hochwasserschutz hat begonnen

Seit Januar sind keine Einwendungen mehr hängig, der Regierungsrat hat das Vorhaben bewilligt: Ende Jahr sollen sämtliche Massnahmen für den Hochwasserschutz im Möhlintal beendet sein.

Ronny Wittenwiler

Länger als geplant hat es bislang gedauert. Doch nun – die NFZ berichtete – ist Land in Sicht am Möhlinbach: Sollte die Witterung mitspielen, wird das zwölf Millionen Franken teure Projekt Hochwasserschutz Möhlintal Ende Jahr ins Trockene gebracht.

Am Montag lud Möhlins Vizeammann Lukas Fässler zu einem Augenschein nach Hellikon. Fässler ist Präsident des Abwasserverbands Region Möhlin, im Beisein von Ingenieuren informierte er über die eben gestarteten Bauarbeiten, die nun entlang des Möhlinbachs in sämtlichen Talgemeinden von Wegenstetten bis hinunter nach Möhlin erfolgen sollen.

Neue Brücken und Fussstege
Diese punktuellen Arbeiten bedeuten die Finalisierung des regionalen Hochwasserschutzprojekts, das vor über zehn Jahren initiiert wurde. Am Beispiel der Baustelle in Hellikon zeigt sich, was in den kommenden Monaten konkret ansteht: Insgesamt sieben Fussstege und Brücken über den Möhlinbach werden abgebrochen und neu erstellt. So auch jene in Hellikon. Hinzu kommen Bachverbreiterungen, Ufererhöhungen sowie Bachsohlenanpassungen. «Erst nach der Realisierung dieser partiellen Massnahmen und den Änderungen der Brücken und Fussstege gelten die Bauzonen der Talgemeinden vor einem Jahrhunderthochwasser als geschützt», heisst es in einer Mitteilung. Wenngleich mit Fertigstellung der beiden Rückhaltebecken in Zuzgen und Zeiningen das Kernstück vor rund drei Jahren realisiert worden war, seien die nun anzugehenden Massnahmen in den Gemeinden vonnöten. Projektleiter Roger Winter von der Abteilung Bau und Umwelt der Gemeinde Möhlin sagte unlängst zur NFZ: «Beides ist nötig: Rückhaltebecken und zusätzliche Massnahmen im ganzen Tal. Das zeigen hydraulische Berechnungen von Experten. Sämtliche Massnahmen sind aufeinander abgestimmt.»

Harzige Verhandlungen
Die Szenerie am Montag in Hellikon hatte etwas Symbolhaftes. Die Baustelle über den Möhlinbach zeugt vom Brückenschlag zwischen den Gemeinden und privaten Eigentümern. Erst seit Januar nämlich sind sämtliche Einwendungen behandelt und abgeschlossen. Sie sorgten denn auch dafür, dass der eigentliche Zeitplan massiv aus dem Tritt geraten war. Bereits 2017 hätte der Hochwasserschutz beendet sein sollen. Doch Einsprachen betroffener Grundeigentümer liessen das Projekt verzögern. Übers Ganze gesehen habe man mit über einhundert Grundeigentümern mehrfach Gespräche geführt, sagt Fässler. Seit Januar sind sämtliche Einwendungen abgehandelt und das Gesamtprojekt wurde durch den Regierungsrat bewilligt. Der Kostenrahmen von rund 11,5 Millionen Franken dürfte trotz der Verzögerungen und Einwendungen eingehalten werden können, stellte Fässler in Aussicht. Bund und Kanton übernehmen zusammen über zwei Drittel, knapp vier Millionen Franken entfallen auf die involvierten Gemeinden Wegenstetten, Hellikon, Zuzgen, Zeiningen und Möhlin.


Viele Baustellen gleichzeitig

Für diese letzte Etappe im Hochwasserschutz werden teilweise bis fünf Bauequipen gleichzeitig in den Gemeinden und an unterschiedlichen Objekten im Einsatz stehen. Bereits erfolgt sind Rodungen entlang des Möhlinbachs (die NFZ berichtete), um die nun angestrebten Massnahmen überhaupt umsetzen zu können. Nach Abschluss aller Bauarbeiten findet eine Wiederaufforstung der Bachuferbestockung statt – «damit der Möhlinbach seinen natürlichen Charakter zurück erhält», wie es im Communiqué vom Montag heisst. (rw)


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