Bald die grösste Raiffeisenbank im Fricktal?

  07.03.2019 Fricktal, Mettauertal

Befürworten die Genossenschafter nächstes Jahr das Fusionsvorhaben, so würde die neue Fricktaler Raiffeisenbank mit rund 13800 Mitgliedern und einer Bilanzsumme von 1,6 Milliarden Franken im Januar 2020 starten. Raiffeisenbank Regio Laufenburg wählt weiterhin den Alleingang.

Susanne Hörth

Immer neue regulatorische Anforderungen, komplexere Abläufe in allen Bereichen, voranschreitende Digitalisierung, steigender Wettbewerbsdruck wie auch individuelle Kundenbedürfnisse stellen die Banken vor grosse Herausforderungen. So auch die Raiffeisenbank Mettauertal mit Sitz in Gansingen. Aktuell wird hier ein Mitarbeiter-Team von elf Personen beschäftigt, die Bilanzsumme beträgt 224 Millionen Franken. «Wir sind eine solide, gesunde Bank», betont Bankleiter Urs Obrist. Eine Bank, die aber auch an ihre Grenzen stösst. Insbesondere, wenn es um die komplexen Kundenwünsche geht. «Da braucht es vermehrt Spezialisierungen. Die Kompetenz unserer Mitarbeiter wäre vorhanden. Jetzt sind sie aber alle Generalisten.» Ressourcen für reine Spezialisierungen, wie etwa im Bereich Altersvorsorge-Beratungen, gibt es nicht.

Grösste Raiffeisenbank
Die Raiffeisenbank Regio Frick hingegen kann das aufgrund ihrer Grösse bieten. Ihr Einzugsgebiet reicht von Bözen bis nach Stein, inklusive Schupfart. Verteilt auf die verschiedenen Standorte werden 62 Mitarbeiter beschäftigt, die Bilanzsumme beträgt 1,35 Milliarden Franken. Eine Bankgrösse, die laut Verwaltungsratspräsident Erwin Schwarb auch erlaube, der zusehends mehr geforderten Beratungstätigkeit einen sehr grossen Stellenwert einzuräumen.

Das soll, wenn es nach den Vorstellungen der Bankverantwortlichen geht, in Zukunft auch im Mettauertal möglich sein. «Wir prüfen den Zusammenschluss unserer beiden Banken», so die VR-Präsidenten Stefan à Porta (Mettauertal) und Erwin Schwarb (Regio Frick) anlässlich einer Medienorientierung. Positive Erfahrungen mit Fusionen haben beide Banken. Sie sind in der Vergangenheit durch Zusammenlegungen durch kleinere Raiffeisenbanken entstanden.

Möglicher Start Januar 2020
Über die nun geplante Fusion wird im Mettauertal erst im März 2020 entschieden, rund einen Monat später bei Regio Frick. Befürworten die Genossenschafter den Zusammenschluss, gilt dieser rückwirkend auf den 1. Januar 2020. Unverändert bleiben würde der Standort in Gansingen, auch das gesamte Mitarbeiterteam wird weiterbeschäftigt. Die administrativen Aufgaben werden vom Hauptsitz in Frick aus erledigt.

Der jährliche Mitgliederanlass im Mettauertal ist weiterhin fester Bestandteil im Jahresprogramm. Einzige Veränderung hier, es werden keine direkten Abstimmungen mehr durchgeführt. Diese finden wie bei Regio Frick in Form einer schriftlichen Urabstimmung statt.

Die grösste Raiffeisenbank im Fricktal würde rund 13 800 Mitglieder zählen und eine Bilanzsumme von 1,6 Milliarden Franken aufweisen. Zurzeit noch offen ist der Name. Dass dieser wie auch der Zusammenschluss als Ganzes emotionale Themen sind, dessen ist man sich bei den Bankverantwortlichen bewusst. Entsprechend setzt man auf genügende Informationen. Solche finden an den kommenden Mitgliederversammlungen statt wie auch an einer geplanten Informationsveranstaltung im November dieses Jahres.


Und die Raiffeisenbank Regio Laufenburg?

Auf der Laufenburger Seite des Kaistenberges gibt es neben der Raiffeisenbank Mettauertal auch noch die Raiffeisenbank Region Laufenburg mit ihren Standorten in Kaisten und Sulz. Immer wieder wurde über eine Fusion der beiden Banken diskutiert «Wir hätten auch eine Dreierfusion begrüsst», erklären die VR-Präsidenten Erwin Schwarb (Regio Frick) und Stefan à Porta (Mettauertal). Sie zeigen aber auch Verständnis für den Entscheid von Regio Laufenburg, den Alleingang zu wählen. Gelobt wird gleichwohl die gute Zusammenarbeit unter allen drei Banken. Das betont auch Andreas Oeschger, VR-Präsident der Raiffeisen Regio Laufenburg. «Wir werden am kommenden Samstag an unserer Mitgliederversammlung ausführlich über unsere Gründe informieren.» Von der Raiffeisenbank Regio Frick sagt deren VR-Präsident Erwin Schwarb: «Unsere Türen bleiben weiterhin offen.» (sh)


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